"Scheiß-Afghane!" Wurde Bayers Nadiem Amiri von einem Union-Spieler rassistisch beleidigt? | RBLive

Wurde Nadiem Amiri im Spiel zwischen Union Berlin und Bayer 04 Leverkusen aufgrund der Herkunft seiner Eltern beleidigt? Diesen Vorwurf erhob nach dem Ende der Partie, die Bayer 0:1 verlor, Abwehrspieler Jonathan Tah.

Der Nationalspieler aus Leverkusen, selbst Sohn eines Vaters aus der Elfenbeinküste, sagte nach Abpfiff zu seinem Fazit des Spiels befragt bei DAZN: "Was ich sehr bitter finde, ist die Situation, in der Nadiem Amiri aufgrund seiner Herkunft, wo seine Eltern herkommen, beleidigt wurde. Finde ich sehr, sehr schade, das gehört nicht auf den Fußballplatz! Da ist es auch egal, wie das Spiel ausgeht. So etwas gehört hier nicht hin!"

Tah führte weiter aus: "Das ist das Bitterste am ganzen Abend. Ich hoffe, dass das Konsequenzen hat! Es gab wohl Diskussionen und dann ist der Begriff 'Scheiß-Afghane' gefallen. Egal wie emotional ein Fußballspiel ist, so geht das nicht. Das will ich mit aller Deutlichkeit sagen!"

Die Szene, auf die sich Tah bezieht, wurde von den Kameras nicht eingefangen. Ein Foto aber, das den 24-Jährigen Amiri im Disput mit einem Union-Spieler zeigt, könnte bedeuten, dass die Beleidigung vom 29 Jahre alten, in Wiesbaden geborenen Florian Hübner kam.

Unions Trainer Urs Fischer sagte dazu: "Ich habe nichts mitbekommen. Ich habe vom Hörensagen mitbekommen, dass da Worte gefallen sind, die auf dem Fußballplatz nichts zu suchen haben. Es soll auf beiden Seiten was gesagt worden sein. Ich möchte das in Ruhe klären."

Amiris Eltern flüchteten in den Achtziger Jahren vor dem Krieg mit Russland aus Afghanistan nach Deutschland. Ihr Sohn wurde in Ludwigshafen am Rhein geboren. Amiris Bruder Nauwid veröffentlichte unmittelbar nach dem Spiel einen Tweet, adressiert an den Union-Spieler, in dem er u.a. schreibt "Respekt Florian Hübner... Mir fehlen die Worte!"

Union Berlin ist der übernächste Gegner von RB Leipzig kommenden Mittwoch. (RBlive/hen)