RB LeipzigTouré und Janelt: Tellerwaschen bis Weihnachten
Ralf Rangnick ist bekanntlich nicht nur ein exzellenter Fußball-Fachmann. Sondern auch studierter Lehrer. Und zwar, wie es scheint, von der alten Sorte. Und alte Sorte meint: streng. Seit vier Wochen leisten die beiden RB-Leipzig-Profis Vitaly Janelt und Idrissa Touré wegen Regelverstößen wie Shisha-Rauchen, Zuspätkommen, Pizzaessen eine drakonische Strafe ab. Die Mitteldeutsche Zeitung berichtete. Sie arbeiten acht Stunden am Tag, fünf Tage die Woche in einer Kita. Sie wurden des Internats verwiesen. Und sie müssen allein trainieren. Man könnte meinen, vier Wochen seien genug. Aber denkste! Ralf Rangnick hat jetzt in Aussicht gestellt, dass man an Weihnachten mal drüber nachdenken könne, wie es mit den zwei Jungprofis weitergehe.
Weihnachten, das ist in sechs Wochen. Bis dahin werden sich die Sozialstunden auf ca 400 summiert haben. Das ist weit mehr, als Jugendliche für weit schwerwiegendere Vergehen ableisten müssen. Zumal hinter Bestrafungen wie Kita-Arbeit ein Schuldspruch steht und das Strafgesetzbuch das Urteil absichert.
Verweis aus Angst vor Ansteckung
Bei RB Leipzig aber scheinen die Strafsitten sich an den üblichen Maßstäben nicht zu orientieren. Sehr zum Leidwesen der zwei Jugendlichen. Janelt ist seit zwei Wochen krank geschrieben. Die Kita-Leiterin hat ihn eigenhändig nach Hause geschickt, sie hatte Angst, er würde die Kinder anstecken. Touré wiederum leide am vielen Tellerwaschen, wie aus seinem Umfeld zu hören ist. Der Verein will das so aber nicht stehen lassen.
Aus Sicht von RB Leipzig stellt sich die Situation komplett anders dar. Aus Verein und Internat heißt es, dass gerade Touré keineswegs leide, sondern – im Gegenteil – beim Umgang mit den Kindern regelrecht aufblühe und mit Spaß bei der Sache sei. Die Kita-Leiterin sei voll des Lobes über die Helfer sein. Darüberhinaus hätten beide Akteure eingesehen, warum sie die Strafe ableisten müssen. So aber wird die Ausdehnung der Kita-Maßnahme bis zur Ankunft des Weihnachtsmannes noch rätselhafter.