RB LeipzigUnion gegen RB Leipzig: Bundesliga-Auftakt mit „einigen Aktionen von den Rängen“?
Zum Auftakt der Bundesliga tritt Aufsteiger Union Berlin gegen RB Leipzig an. „Wir haben ein sehr ambitioniertes Auftaktprogramm vor uns, da wir bereits an den ersten neun Spieltagen auf alle Mannschaften treffen, die sich in der vergangenen Saison für die Champions League qualifiziert haben“, erklärt Union-Geschäftsführer Oliver Ruhnert in der Westfalenpost mit Blick auf den Start.
Allerdings wartet nicht nur eine schwere sportliche Aufgabe. „Ich könnte mir vorstellen, dass da einige Aktionen von den Rängen kommen werden“, glaubt Ruhnert, dass die Union-Anhänger ihrer Abneigung gegen RB Leipzig erneut Ausdruck verleihen werden. Bei den Zweitligaduellen hatten die Berliner Anhänger unter anderem mit Bannern, teilweisem Stimmungsboykott und schwarzen Regenumhängen ihren Protest ausgedrückt.
Verbindungen zu RB Leipzig passen nicht zu Werten von Union Berlin
„Erst war das Produkt da und später wurde Fußball aus vertrieblichen Gründen dazu gekauft. Und zwar ohne jeglichen territorialen Zusammenhang, wie in Leverkusen, Wolfsburg oder Ingolstadt“, kritisierte Union-Präsident Dirk Zingler seinerzeit. Einst hatte Union ein Testspiel gegen den Viertligisten RB wieder abgesagt, weil das mit den Werten des Vereins nicht vereinbar sei. Später erklärte Zingler, dass auch ehemalige Leipziger Spieler nicht zur Union-DNA passen würden.
Aus Sicht von Teilen der Anhänger von Union Berlin kommt das Auftaktspiel gegen Leipzig ungelegen, weil die Auseinandersetzung mit RB Leipzig die Freude über den erstmaligen Aufstieg in die Bundesliga überlagern würde. Ein solches Spiel zum Start „würde ich nicht gut finden, weil dann eine andere Thematik und ganz andere Dinge in den Fokus treten würden“, hatte Oliver Ruhnert vor der Bekanntgabe des Spielplans in Sportbild erklärt. „Für die Menschen bei Union wird das erste Bundesliga-Spiel ein historisches Erlebnis sein, wir werden eine Wahnsinns-Stimmung im Stadion haben“, hatte der Geschäftsführer auf ein ungeteilte Aufmerksamkeit auf die sportliche Dimension des erstens Spiels gehofft.
Vorfreude bei Trainer und Spielern auf die erste Bundesliga-Partie von Union
Die sportliche Dimension haben auch Spieler und Trainer von Union Berlin vor allem im Blick. Coach Urs Fischer erklärt in der BZ, dass er keine leichten Gegner in der Bundesliga kennt. „Ich freue mich auf das erste Spiel“, blendet er mögliche Randerscheinungen aus. „Da kommt direkt ein Top-Klub auf uns zu. Ich finde gut für unsere Fans, dass wir ein Heimspiel haben“, ergänzt Innenverteidiger Florian Hübner.
Besondere Erinnerungen hat Sebastian Polter an RB Leipzig. In seinem ersten Heimspiel für Union, dem ersten Aufeinandertreffen beider Klubs überhaupt, schoss der Stürmer beide Tore zum 2:1-Sieg. Ein „gelungener Tag“ sei das gewesen. „Jetzt treffen wir in Liga eins auf sie und ich freue mich sehr für unsere Fans, dass es ein Heimspiel ist, in dem wir Geschichte schreiben. Der Gegner ist da egal!“
RB Leipzig mit schwerem Auftaktprogramm
Nicht ganz so große Emotionen setzt die Reise zu Union Berlin auf Leipziger Seite frei. „Wir freuen uns auf den Start bei Union Berlin – einem Aufsteiger mit viel Euphorie und entsprechender Atmosphäre in einem tollen Stadion“, ließ Neu-Coach Julian Nagelsmann über die Vereinskanäle mitteilen. „Es gibt in der Bundesliga keine leichten Gegner und bei unserem Auftaktprogramm wissen wir auch gleich, woran wir sind & können uns gut einschätzen. Wir sind somit von Anfang an richtig gefordert.“
RB Leipzig startet am 11. August mit dem DFB-Pokalspiel in Osnabrück in die Saison. Eine Woche später reist man am 17. oder 18. August nach Berlin. Danach warten mit den Spielen gegen Frankfurt, in Mönchengladbach und gegen Bayern weitere schwere Aufgaben auf die Leipziger.