Neue Talente für RB Leipzig vom „Farmteam“ Red Bull Salzburg? | RBLive

Bei Red Bull feiert man den Gewinn der Königsklasse, wohlgemerkt den der U19 in Salzburg. Trotzdem wird auch Ralf Rangnick gejubelt haben, denn unter den Gewinnern wird man wohl zukünftige Profis für RB Leipzig gesehen haben. Im Kicker sprach Salzburgs Jugendleiter Ernst Tanner auch über den typischen Karriereweg seiner Talente.

Der Gewinn der Youth-League für einen österreichischen Verein kommt einer Sensation gleich. Dabei galt es für den RB-Nachwuchs, jede Menge große Clubs auszuschalten. „Wir haben quer über den Kontinent alles was Rang und Namen hat ausgeschaltet. Die Youth League als deutschsprachiger Verein zu gewinnen, ist alles andere als selbstverständlich. Normalerweise dominieren den Wettbewerb die Spanier, Portugiesen und Engländer“, so Tanner gegenüber dem Kicker.

Red Bull Salzburg qualifzierte sich über den Meisterschaftsweg für die K.O.-Phase, indem sie Manchester City ausschalteten. Anschließend schlug man Paris St. Germain, Athletico Madrid, FC Barcelona und Finale schließlich Benfica Lissabon. Von den deutschen Vereinen war nach dem deutlichen Ausscheiden von Borussia Dortmund gegen den FC Barcelona keine Spur mehr.

Tanner sieht einen Grund darin, dass Salzburg seine Junioren in der zweiten Liga beim FC Liefering spielen lassen kann, wo die jungen Spieler besonders körperlich mehr gefordert sind. „Die Topteams treten hier eben nahezu mit Erwachsenenmannschaften an. Und dass die südländischen Spieler körperlich einen Entwicklungsvorsprung haben, das erkennt jeder sofort. Wenn man sieht, wie schnell die zum Teil sind, wie muskulär ausgestattet, unglaublich.“

Mit der Erfahrung eines internationalen Titels im Rücken könnten aus der aktuellen Generation interessante Spieler für Ralf Rangnick vorgespielt haben, auch wenn man sie gerne in Salzburg halten würde. „Wir bilden für unsere erste Mannschaft aus. Wo die Spieler einmal hingehen, wenn sie dem Markt Österreichs entwachsen sollten, ist im Grunde zunächst ihre eigene Entscheidung.“ So sieht auch Tanner die Sachsen als ideale Anlaufstelle.

„Natürlich lockt Leipzig, weil es den Vorteil bietet, dass sie dort in einer ähnlichen Philosophie spielen können und keine große Integration brauchen“, so Tanner, den Ralf Rangnick nach der gemeinsamen Zeit in Hoffenheim als Nachwuchsleiter nach Salzburg holte. Außerdem spielt trotz formaler Unabhängigkeit eine große Rolle, dass Red Bull als Finanzier hinter beiden Clubs steckt. Beim Transfer von Bernardo wurde die enge Verbindung deutlich, als der Spieler den Verein wechselte, bevor das Finanzielle fixiert war. Zudem sind die Ablösesummen auch hinsichtlich des Financial Fairplay eine interessante Größe in den Planungen beider Vereine.