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RB LeipzigRed Bull Arena: Architekt sieht Probleme beim Umbau

15.12.2016, 10:33

Für die Stadt sind die Dinge klar. Man will, dass RB Leipzig in der Red Bull Arena bleibt. Das erklärte man gestern noch einmal in einer Antwort auf eine Anfrage der Fraktion Die Linke. Einen Umbau des Stadions auf 57.000 Zuschauer prüfe man gerade im Rahmen einer Bauvoranfrage.

Architekt Johannes Zech schätzt das Vorhaben der Erweiterung der Red Bull Arena allerdings als nicht so einfach umsetzbar ein. Zech hatte die aktuelle Spielstätte Anfang der 2000er mitkonzipiert und gebaut. In die aktuelle Planung ist er allerdings nicht eingebunden. Entsprechende Mails von Zech habe RB Leipzig nicht beantwortet, wie die Mitteldeutsche Zeitung berichtet.

Umbau der Red Bull Arena wäre „ambitioniert“

„Weitere 14.000 Menschen unterzubringen, halte ich für sehr ambitioniert“, erklärt Zech dem Blatt. Wenn man nicht in die Dachkonstruktion eingreifen will, was sehr teuer wäre. Eine solche Zahl könne man nur erreichen, wenn hinter beiden Toren die Stirnseiten mit zusätzlichen Tribünen geschlossen werden. Zudem müssten die Ränge bis zum Spielfeld heruntergezogen werden.

Problematisch sei dies auch bezüglich der Fluchtwege. Die aktuelle Red Bull Arena ist auf 44.000 Besucher ausgelegt. Über 10.000 Zuschauer mehr müssten auch in die Fluchtwegplanung eingebunden werden. Das würde weitere Brücken und Treppen für den geordneten Abfluss erfordern, was „sehr kompliziert“ wäre. Über die Möglichkeit eines Abflusses von Zuschauern über den Innenraum spricht Zech allerdings nicht. Prinzipiell wäre das möglich, wenn die Tribünen nach unten verlängert werden.

Statikprobleme im Fanblock

Schon länger Thema ist die Statik im Fanblock B. Dort wünscht man sich schon lange einen Ausbau zum reinen Stehplatzsektor. Was die Kapazität des Blocks deutlich erhöhen würde. Architekt Johannes Zech sieht hier Probleme mit Schwingungen, für die der Block baulich gar nicht ausgelegt sei.

Problematisch sei auch der Boden unter der Red Bull Arena. Der besteht „aus Torf, Schlamm und Braunkohle. Eigentlich denkbar ungünstige Voraussetzungen für ein Stadion.“ Mehr Zuschauer, mehr Brücken, aber auch der Einbau von neuen Versorgungsebenen zwischen Stadion und altem Zentralstadionswall müssten zwangsläufig mit dem problematischen Erdwerk umgehen.

Für am einfachsten machbar hält Zech im Gegensatz zu einem Kapazitätsausbau den massiven Einbau von Logen. Für diese sei sowohl hinter den Toren über den aktuellen Tribünen als auch auf der Gegengerade Platz. Insgesamt 46 Sky-Boxen und Mehreinnahmen von 7 Millionen Euro pro Jahr, wie Mitteldeutsche Zeitung und Johannes Zech vorrechnen.