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RB Leipzig„Scheiße gelaufen“: Leipzig ärgert „gefühlte Niederlage“

04.03.2017, 14:52

Für eine echte Bayern-Jagd war das 2:2 von RB Leipzig in Augsburg zu wenig. Die Sachsen haderten durchaus mit den verlorenen Punkten.

Ein normaler Aufsteiger war RB Leipzig ohnehin nie, doch inzwischen liegen auch die offensichtlichen Ansprüche der Sachsen weit über denen eines herkömmlichen Neulings. „Wenn wir auswärts nicht mehr mit einem Punkt leben können, dann haben wir ein Problem“, sagte Trainer Ralph Hasenhüttl zwar nach dem 2:2 (1:1) beim FC Augsburg. Doch der Satz zeigte: Es gibt Menschen im Umfeld, die einen Sieg gegen ein Team wie den FCA mittlerweile als selbstverständlich erachten.

Stefan Ilsanker wundert sich über Leipziger Fans

So empfand etwa Defensivspieler Stefan Ilsanker die Punkteteilung durchaus als „gefühlte Niederlage“. Auch Kapitän Willi Orban war alles andere als glücklich. „Es ist schon sehr ärgerlich“, sagte er. Womöglich schwang dabei auch ein bisschen mit, dass die Leipziger dem Spitzenreiter Bayern München doch ganz gerne etwas mehr Feuer unterm Hintern gemacht hätten. Mit einem Dreier wäre der Tabellenzweite schließlich bis auf zwei Zähler an die Münchner herangerückt, die erst am Samstag die knifflige Aufgabe beim 1. FC Köln zu lösen hatten.

Die Fans haben das Unentschieden wie einen Sieg gefeiert“, sagte Ilsanker ein wenig verwundert über die Reaktion der Leipziger Anhänger, die mit dem insgesamt ansprechenden Auftritt augenscheinlich sehr zufrieden waren. Dabei war ja tatsächlich mehr drin. Leipzig hatte nicht nur die reifere Spielanlage und agierte kaum überraschend technisch beschlagener als die Augsburger, die Bullen hatten auch ein Plus an Chancen. „Wir haben über weite Strecken ein gutes Spiel gemacht“, stellte Orban fest: „Manchmal kann man es nicht erklären, es ist einfach scheiße gelaufen.“

Timo Werner lässt Großchance zum 3:2 liegen

Vor allem beim 2:2 von Martin Hinteregger (60.), der bei einem Konter mit viel Fortune freistehend zum Abschluss gekommen war. „Der Ball ist einfach von einem Schienbein zum anderen geprallt, das war kein taktisches Unvermögen“, beschrieb Ilsanker die Szene, die den FCA erst wieder zurück ins Spiel gebracht hatte. „Wir wissen, dass wir eine große Chance vergeben haben, nach dem 2:1 das Spiel zuzumachen“, sagte Hasenhüttl. Jenes Tor von Marvin Compper (52.) hätte den Weg zum RB-Erfolg ebnen sollen.

Die Großchance zum 3:2 ließ später Timo Werner liegen. „Er hätte noch ein zweites machen können. Aber sein Weg in die Nationalmannschaft ist vorgezeichnet. Es ist nur eine Frage der Zeit“, sagte Compper über den Torjäger, der mit seinem 14. Saisontreffer (25.) immerhin den Rückstand durch Konstantinos Stafylidis (19.) egalisiert hatte.

Stefan Ilsanker klagt über Schiedsrichter Patrick Ittrich

Ilsanker erlaubte sich im Frust noch eine kleine Spitze in Richtung Schiedsrichter Patrick Ittrich (Hamburg). „Leider haben wir nur zwei Minuten Nachspielzeit bekommen. Vielleicht hätten wir es mit sieben geschafft“, klagte er. Ittrich hatte kürzlich die nachher heiß diskutierte Partie der Münchner bei Hertha BSC geleitet und mit der üppigen Nachspielzeit die Debatte um einen angeblichen Bayern-Bonus ausgelöst.

Seinen indirekten Verweis darauf bezeichnete Ilsanker freilich als „reinen Zufall“. Als ernsthafte Bayern-Jäger haben sich die Leipziger bislang sowieso nicht sehen wollen. Als Aspirant für die direkte Qualifikation zur Champions League schon eher. Wer sollte daran inzwischen noch zweifeln?