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RB LeipzigFitnesstrainer Dietrich verrät: Drei Athletikprinzipien von RB Leipzig

06.10.2017, 15:25
Stabilisationstraining: Timo Werner (Mitte) und Kapitän Dominik Kaiser mit Athletiktrainer Nicklas Dietrich (Archivfoto: Gepa-Pictures)
Stabilisationstraining: Timo Werner (Mitte) und Kapitän Dominik Kaiser mit Athletiktrainer Nicklas Dietrich (Archivfoto: Gepa-Pictures) GEPA pictures/ Roger Petzsche

Das Spielsystem von RB Leipzig beruht auf Athletik. Nur wenn alle Spieler das Tempo in Pressing, Gegenpressing und Umschaltspiel gleichermaßen mitgehen können, funktioniert der intensive RB-Fußball. Der Mann, der dafür zuständig ist, dass die RB-Kicker fit sind und der die Belastung steuert, heißt Nicklas Dietrich. Der Mitteldeutschen Zeitung (nur Print) gab der 34-Jährige Einblicke in die Athletik-Prinzipien von RBL.

Der 34-Jährige gilt als einer der Fähigsten der Branche. Sogar Bundestrainer Joachim Löw vertraut auf die Expertise des Fitnessspezialisten. Zwar hat Dietrich durch die Arbeit im Nationalteam bereits internationale Erfahrung, doch die so häufig zitierte Dreifachbelastung zu managen, war und ist auch für ihn eine neue Herausforderung.

Immer am Ball: Fußballspezifische Fitness durch schnelle Spielformen

Der einstige Hürdenläufer und sein Kollege Kai Kraft, die sich beide bei der TSG Hoffenheim nach oben arbeiteten, folgen vor allem drei Regeln.

Erstens: Athletiktraining bei RB findet kaum getrennt von den Einheiten mit Ball statt. Die Trainer erzeugen und konservieren die Fitness der Spieler zum Großteil aus den vielen schnellen Spielformen, die das Training prägen; hohes Tempo, viele kurze Antritte und Abbremsbewegungen schaffen die RB-spezifische Ausdauer.

Geheime Parameter: Spezielles System der Belastungssteuerung

Zweitens: Alle Trainingsreize müssen bewusst gesetzt und zwischen allen Trainern abgestimmt sein. Dazu messen die Trainingswissenschaftler mittels GPS-Sensoren, die jeder Spieler in einem Brustgurt bei sich trägt, wie sich die relevanten Werte bei jedem einzelnen Kicker entwickeln. Aus Hunderten von Parametern hat das Duo drei, vier herausgesucht, die die Belastung des RB-Fußballs widerspiegeln und die täglich erhoben, verglichen und an Hasenhüttl weitergereicht werden. So entstand in den vergangenen zwei Jahren ein umfassender Datenschatz. Welche Werte das sind? Berufsgeheimnis, sagt Dietrich.

Minimalismus: Ökonomischere Gestaltung von Training und Spiel

Und drittens: Umfassende Regeneration ist gerade in Englischen Wochen unverzichtbar, um am Spieltag auf den Punkt frisch zu sein. Dabei geht auch um Reduzierung, darum, Training und Spiel ökonomischer zu gestalten. Das Duo bezeichnet das scherzhaft als Minimalismus.

Ganzheitliches System macht RB fit

Durch die zusätzliche Belastung in der Champions League stehen aktive Erholungsphasen noch mehr im Fokus als ohnehin schon. Statt mit dem Ball sind Willi Orban & Co. häufig mit Regeneration auf dem Fahrrad und im Wasser, mit Selbstmassage-Techniken mit der sogenannten Black Roll und Physiotherapie, Sauna und Kaltbädern beschäftigt. Dazu gehört auch die Beschäftigung mit gesundem Schlaf sowie die Abstimmung der Ernährung.

Dietrich weiß: Es ist kein einzelnes Element, sondern ein ganzheitliches System, das RB Leipzig zu den fittesten Teams der Liga macht.