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RB LeipzigIFAB beschließt Regeländerungen – Handspiel bleibt diskussionswürdig

Von (mit dpa) 05.03.2019, 14:02
Sebastian Langkamp von Werder Bremen mit der Hand am Ball. Handspiel!
Sebastian Langkamp von Werder Bremen mit der Hand am Ball. Handspiel! Jan Woitas/ZB/dpa

Am Wochenende tagte in Aberdeen das International Football Association Board (IFAB), um diverse Spielregeln im Weltfußball anzupassen. Die größten Diskussionen um die Regelung des Handspiels werden wohl weitergehen.

Favre: „Das ist für mich nicht Fußball“

Lucien Favre hatte den Status quo noch am Montag einen Skandal genannt. „Ich weiß nicht, wer diese Regel erfunden hat. Ich bin schon lange im Fußball, aber das ist für mich nicht Fußball“, so der BVB-Trainer. Was also ändert sich künftig? „Absichtliches Handspiel bleibt ein Vergehen, beim unabsichtlichen Handspiel ist es nicht mehr die Frage, wie es der Schiedsrichter bewertet, ob der Spieler den Ball mit der Hand spielen wollte oder nicht, sondern was die Auswirkung ist“, beschrieb der technische Direktor des IFAB, David Elleray, die erhoffte Stoßrichtung. Diese gilt allerdings nur für Handspiel in der Offensive.

Einheitliche Regelung zum Handspiel gefordert

Bei Vergehen in Defensivsituationen soll offenbar die Position der Hand über Schulterhöhe als ein strafbares Kriterium zu den drei Aspekten Bewegung der Hand zum Ball, Entfernung zwischen Gegner und Ball und der generellen Position der Hand ergänzt werden. Noch wurde der komplette Wortlaut der Beschlüsse vom IFAB nicht veröffentlicht.

Absicht und Verhinderung der Torchance „kommt zu kurz“

Ralf Rangnick und Julian Nagelsmann werden die Anpassungen wohl nicht reichen. „Alle sind sich einig. Es hapert daran, dass man eine einheitliche Regelung hat“, sagte Rangnick zuletzt auf der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Nürnberg. Es bleibe stets eine subjektive Einschätzung. „Bei uns auf dem Bolzplatz war früher die Frage, war es Absicht oder verhindere ich das Tor. Das kommt mir heute zu kurz.“ Auch Julian Nagelsmann hatte gefordert, sich bei der Entscheidung auf Absicht zu beschränken, und Regeln wie die Haltung der Arme, Vergrößerung der Körperfläche zu streichen.

Rangnick fordert klarere Linie für den Videoschiedsrichter

Als Beispiel nahm Rangnick den Elfmeter gegen RB im Spiel gegen den VfB Stuttgart: „Da gab es keine zwei Meinungen. Es war definitiv keine Absicht, und er hat definitiv kein Tor verhindert.“ Als langjähriger Verfechter des Videobeweises sieht der RB-Coach vor allem im Zusammenspiel mit dem Videoassistenten Verbesserungsbedarf, „wann Köln sich meldet.“

 

Neue Regelungen der IFAB

STRAFEN

Künftig wird es auch für Trainer und Offizielle an der Seitenlinie bei Vergehen Rote und Gelbe Karten geben. Bislang wurden diese lediglich mündlich verwarnt oder des Innenraums verwiesen.

FREISTÖßE

Spieler der angreifenden Mannschaft dürfen bei Freistößen nicht mehr in der Mauer stehen und müssen einen Abstand von mindestens einem Meter halten.

AUSWECHSLUNGEN

Der ausgewechselte Spieler muss das Spielfeld an der nächstgelegenen Auslinie verlassen. Bislang geschieht dies auf Höhe der Mittellinie auf der Seite der Trainerbänke.

ELFMETER

Torhüter müssen bei Elfmetern nur noch mit einem Fuß die Torlinie berühren, nicht mehr mit beiden Füßen.

SCHIEDSRICHTER-BALL

Der alte Spruch «Der Schiedsrichter ist Luft» gilt künftig nur noch bedingt. Wenn der Referee zuvor angeschossen wurde, kann es einen Schiedsrichter-Ball geben.

STRAFRAUM

Bei Torabstößen oder Freistößen im eigenen Strafraum muss der Ball den Sechzehner nicht mehr verlassen, bevor ihn ein anderer Spieler berührt. Bislang wurden Abstoß oder Freistoß dann wiederholt.