RB Leipzig verpflichtet Patrik Schick: Das ist der siebte Sommer-Neuzugang | RBLive

Fast 30 Millionen Euro müsste RB Leipzig an AS Rom überweisen, wenn der Klub im kommenden Sommer die Kaufoption für Leihgabe Patrik Schick ziehen wollen würde. Das wäre dann mit Abstand der Rekordtransfer bei RB Leipzig. Das allein zeigt schon, welche Möglichkeiten sowohl in Italien als auch in Leipzig in den Fähigkeiten des tschechischen Nationalstürmers gesehen werden.

Vor drei Jahren wechselte Patrik Schick mit damals 20 Jahren nach seiner ersten richtigen Saison im Erwachsenenfußball von Tschechien nach Italien. Bei Sampdoria Genua überzeugte er in seiner ersten Saison in 35 Spielen mit 13 Toren. Nach einem Jahr wurde er nach Rom verliehen und trotz einer überschaubar guten weiteren Saison von der Roma ein weiteres Jahr später für neun Millionen Euro fest verpflichtet.

Ganz eingelöst hat sich das Versprechen Patrik Schick auch im zweiten Jahr bei AS Rom allerdings nicht. Lediglich fünf Treffer in wettbewerbsübergreifend 32 Spielen, davon 19 von Beginn an, stehen für den Stürmer in den Statistiken. Den Beweis ganz großer europäischer Klasse ist Schick bisher in seiner Zeit in Italien schuldig geblieben.

Trotzdem bleibt Patrik Schick international begehrt. In den letzten Monaten wurde er mit verschiedensten Vereinen, darunter auch Borussia Dortmund oder Schalke 04, in Verbindung gebracht. Julian Nagelsmann erklärte, dass er den Stürmer früher schon mal ohne Erfolg nach Hoffenheim holen wollte.

Nun erfolgte die Vereinigung mit dem einstigen Wunschkandidaten bei RB Leipzig. Nach dem leihweisen Wechsel von Jean-Kevin Augustin nach Monaco sah der Klub offenbar Bedarf im Sturm, auch wenn Nagelsmann zuletzt noch mit Nkunku, Lookman und Forsberg für die vorderste Position gerechnet hatte. Sportdirektor Markus Krösche erklärte in einem ersten Statement, dass Schick dem RB-Offensivspiel noch mehr Variabilität bringen könnte.

Patrik Schick ist ein vergleichsweise großer und athletischer Spielertyp, der entsprechend wie Yussuf Poulsen auch mit dem Rücken zum Tor in Luftduellen Bälle sichern kann. Dazu kann der 23-Jährige aber auch jederzeit auf die Flügel ausweichen und hat eine gute Technik, wegen der er relativ wenige Ballverluste produziert.

Aufgrund seiner Größe wirkt das Spiel von Patrik Schick manchmal etwas schlaksig. Im Widerspruch dazu steht dann allerdings die gute Ballbehandlung. Ein Dribbler wie Lookman beispielsweise ist Schick allerdings nicht, sondern eher ein geradliniger Stürmertyp mit Zug zum Tor.

Mit Patrik Schick bekommt RB Leipzig einen recht vielseitigen Angreifer, mit dem Julian Nagelsmann über noch mal deutlich mehr Optionen in der Offensive verfügt. Vor allem bekommt Nagelsmann noch mal einen richtigen Stürmer als Alternative zu Werner und vor allem Poulsen, während der Trainer in der Vorbereitung in Matheus Cunha eher jemanden für die Zehner-Position sah und Lookman und Nkunku als Optionen im Sturm auch noch mal andere Qualitäten einbringen würden. Vor allem Nkunku dürfte im Normalfall eine Position hinter den Stürmern spielen.

Mit einer Leihe kann RB Leipzig trotz der nicht geringen Leihgebühr wenig falsch machen. Man hat ein Jahr Zeit sich einen Stürmer mit Potenzial aus der Nähe anzuschauen und zu prüfen, inwieweit sich das Potenzial auch auf dem Platz abrufen lässt. Julian Nagelsmann hat nun noch mehr Möglichkeiten, auf Eventualitäten zu reagieren. Stark fraglich nur, ob Patrik Schick in Leipzig angesichts der eingespielten Konkurrenz bei RB zu mehr Einsatzzeit kommt als zuletzt in Italien.