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RB LeipzigRB schenkt Punkte gegen Wolfsburg her – Gulacsi bereitet Werner-Treffer vor

Von Ullrich Kroemer, Martin Henkel 19.10.2019, 17:30
Rangeln: Timo Werner setzt sich gegen Wolfsburgs Kevin Mbabu durch.
Rangeln: Timo Werner setzt sich gegen Wolfsburgs Kevin Mbabu durch. Foto: imago/Picture Point LE

RB Leipzig hat im vierten Spiel hintereinander nicht gewonnen. Im Spitzenspiel gegen den VfL Wolfsburg reichte es für Rasenballsport nur zu einem 1:1 (0:0). Die Leipziger verspielten eine 1:0-Führung durch Timo Werner (54.) und kassierten in der Schlussphase noch den verdienten Ausgleich der weiter ungeschlagenen Gäste. RB rangiert vor dem Topspiel am Abend auf Rang vier, die Wolfsburger sind nun punktgleich mit Mönchengladbach weiter zweiter.

RB-Trainer Julian Nagelsmann entschied sich vor 39.128 Zuschauern im nicht ganz ausverkauften Stadion gegen die defensiv starken Wolfsburger für eine 4-2-3-1-Grundordnung. Timo Werner agierte in neuer Rolle aus der Mitte der Dreier-Offensivreihe heraus, um sich dort entweder selbst die Bälle zu holen oder genügend Raum zu haben, um seine Tempodribblings anzuziehen.

RB Leipzig startete mit guter Spielkontrolle in die Partie, hielt den Druck aber nur die ersten zehn Minuten konstant hoch. Werner wurde in dieser Phase einmal gut von Marcelo Saracchi bedient, der für Marcel Halstenberg spielte. Doch der Stürmer bekam keinen Druck auf den Ball (5.).

Indirekter Freistoß für Wolfsburg: Szene wie beim American Football

Danach zerstörten die Wolfsburger immer wieder die Leipziger Angriffsbemühungen, mal durch Fouls, vor allem aber indem sie immer ein Körperteil an den Ball bekamen und alles wegverteidigten. RB agierte zu ungenau bei den vorletzten und letzten Flanken und Pässen. Mit fortwährender Spieldauer wurde die Partie immer zerfahrener. Allein Marcel Sabitzer spielte acht Fehlpässe in den ersten 45 Minuten.

Hausgemachte Aufregung vor dem RB-Tor herrschte bei einem indirekten Freistoß für die Wolfsburger auf Höhe des Elfmeterpunktes. Keeper Peter Gulacsi hatte eine verunglückte Rückgabe von Dayot Upamecano nur mit der Hand abwehren können. So standen fast alle Leipziger neben Gulacsi auf der Torlinie und sprinteten nach dem Pfiff von Referee Deniz Aytekin auf den Freistoß-Schützen Maximilian Arnold, dessen Schuss von Gulacsi abprallte (20.). Eine Szene wie im American Football.

Zwar kreierten die Leipziger immer mal wieder gefährliche Situationen, doch kaum zählbare Torchancen und Abschlüsse. Werner tankte sich schön bis zur Grundlinie durch, doch seine Ablage war leichte Beute für die aktuell beste Abwehr der Liga (29.). Saracchis Schuss, der von Christopher Nkunku mit Übersicht freigespielt wurde, rauschte weit über das Tor (29.). Auch Werners Versuch nach Ablage von Poulsen geriet zu hoch (36.).

Auf der anderen Seite hatte VfL-Außenverteidiger William eine gefährliche Kopfball-Gelegenheit nach einer Ecke (31.). Die beste Chance hatte Josip Brekalo, nachdem der technisch beschlagene Joao Victor Upamecano und Willi Orban ausgetanzt hatte. Doch Gulacsi hielt den Schuss des Stürmers aus dem Strafraum (45.).

Gulacsi bereitet Werner-Tor vor

So verlief die Partie bis zur Pause wie befürchtet: RB hatte zwar 60 Prozent Ballbesitz, tat sich aber gegen giftige Wolfsburger schwer. Auch zu Beginn der zweiten Hälfte war wenig Kreativität im Mittelfeld zu sehen. Also, dachte sich Tormann Gulacsi, kann der Ball auch mal direkt zum agilen Werner. Der Torhüter schaufelte den Ball über 50 Meter hinweg direkt zu Werner, der seinen Körper gegen Rasta-Mann Kevin Mbabu perfekt einsetzte, rangelte und drängelte, und den Ball zum 1:0 ins Tor schoss (54.).

Danach mussten die Wolfsburger drängender nach vorn agieren; Williams scharfe und hoch gefährliche Hereingabe fand keinen Abnehmer (72.). Zwar verschaffte das offenere Visier der Gäste RB mehr Räume zum Kontern, doch die Leipziger machten nichts draus, sondern agierten nach dem Treffer deutlich zu passiv. Wolfsburg ackerte und wurde zunehmend gefährlicher.

Folgerichtig fiel der Ausgleich in der Schlussphase, nachdem Gulacsi kurz zuvor noch in höchster Not retten konnte. Einen Diagonalball auf Flügelspieler William konnte Saracchi nicht verteidigen; in der Mitte verwandelte der niederländische Mittelstürmer Wout Weghorst zum 1:1 aus wenigen Metern Torentfernung, Upamecano konnte den Angreifer dieses eine entscheidende Mal nicht stoppen (82.). RB konnte nach dem Gegentreffer auch mit dem eingewechselten Kevin Kampl nicht mehr reagieren.

Ein insgesamt schwaches Spiel von RB mit zu wenig Druck und Kreativität nach vorn. (RBlive)