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RB Leipzig"Weitere Unterbrechung fatal": Mintzlaff rechnet mit 30 Millionen Euro weniger

Von (RBlive/dpa) 23.11.2020, 06:57
RB-Boss Mintzlaff sieht den Fußball in wirtschaftlicher Schieflage, sollte es einen weiteren Lockdown für die Bundesliga geben.
RB-Boss Mintzlaff sieht den Fußball in wirtschaftlicher Schieflage, sollte es einen weiteren Lockdown für die Bundesliga geben. imago/Picture Point LE

RB Leipzigs Geschäftsführer Oliver Mintzlaff fürchtet weitreichende Folgen für die Fußball-Bundesliga, sollte es wegen der Corona-Pandemie wie im Frühjahr wieder einen harten Lockdown geben. Natürlich stehe die Gesundheit an erster Stelle, und viele Menschen kämpften um ihre berufliche Existenz, sagte Mintzlaff im Interview des Fachmagazins "Kicker" (Montag). "Aber auch für den Profifußball wäre eine weitere Unterbrechung fatal", fügte er an.

Nach seiner Ansicht wären die wirtschaftlichen Auswirkungen groß. Wegen des bereits jetzt mit englischen Wochen prall gefüllten Terminkalenders gebe es fast keine Möglichkeit, ausfallende Spiele nachzuholen. "Die Folge wäre eine massive Reduktion der TV-Einnahmen, die etliche Clubs in eine wirtschaftliche Schieflage brächte. Das würde den deutschen Fußball ordentlich durcheinanderwirbeln", prognostizierte er. Um das zu verhindern habe die Deutsche Fußball-Liga (DFL) aktuell alle Vereine angemahnt, die Maßnahmen weiter stringent durchzuhalten. "Der Mensch neigt eben dazu, im Laufe einer solchen Zeit die Dinge nicht mehr so penibel und detailverliebt umzusetzen." 

30 Millionen Euro weniger Einnahmen

Die Corona-Krise ist auch an RB Leipzig bislang nicht spurlos vorbeigegangen. Nach seinen Angaben sollten beim Tabellenvierten in diesem Jahr 25 Stellen geschaffen werden, es sei aber nur eine besetzt worden. "Wir planen im Kalenderjahr 2020 mit Mindereinnahmen von etwa 30 Millionen Euro und kalkulieren in unserer Budgetplanung für 2021 mit einer ähnlichen Größenordnung", sagte Mintzlaff. "Das beschränkt uns in der Umsetzung unserer ursprünglichen Planungen."

Gehaltsverzicht bis Ende des Jahres

Deswegen verzichten die Profis auch weiter auf Gehalt, das ist bis Ende des Jahres ausgemachte Sache. "Klar, das gefällt nicht immer jedem, aber wir haben einen Mannschaftsrat, der sich inhaltlich vernünftig mit dem Thema auseinandergesetzt hat und dem wir offen unsere Situation aufgezeigt haben: Wie viele Einbußen haben wir? Wie kommen diese Einbußen zustande?", so Mintzlaff. Ihn habe beeindruckt, dass Mitarbeiter zu ihm kamen, und ebenfalls Gehaltsverzicht anboten. "Da sind dann doch die Top-Verdiener im Verein gefragt."

Mintzlaff kann sich genauso vorstellen, dass die Gehälter auf Dauer wieder schrumpfen, gegen einen Salary Cap hätte er nichts einzuwenden, falls die "Taskforce Zukunft Profifußball" einen solchen einführen will, um das Rad wieder etwas zurückzudrehen, dass die Bundesliga "in gesellschaftlicher Hinsicht vielleicht ein bisschen zu schnell gedreht" hat.