"Wichtigeres als Spannung": Halstenberg sorgt sich um schwerkranken Vater | RBLive

Die Profis von RB Leipzig sind auf Sparflamme schon wieder ins Training eingestiegen. Marcel Halstenberg sprach mit der Bild-Zeitung über die Auswirkungen des Corona-Virus auf Fußball und Gesellschaft.

Gemeinsam mit seiner Frau Franziska und seiner Tochter verlässt er aktuell die Wohnung nur für die Fahrt zum Cottaweg, nachdem die einwöchige Trainingspause am Freitag endete. "Wir trainieren in kleinen Gruppen, haben verschiedenen Übungsformen ohne Gegnerkontakt. Torschuss, Dribblings und Läufe machen wir mit viel Abstand", so Halstenberg. Allerdings hält er es eigentlich nicht für nötig, die Spannung für eine mögliche kommende Partie hochzuhalten. "Zwei Tage vor einem Spiel kann man die hochfahren, aber im Moment gibt es ja auch Wichtigeres."

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Ansonsten geht es maximal zum Einkaufen, natürlich ohne Hamsterkäufe. Von Panik will er nichts wissen, aber Sorgen mache er sich schon. Vor allem um die Familie. "Mein Vater ist schwerkrank, da möchte ich natürlich vermeiden, dass er den Virus bekommt." Deswegen hatten sich die zwei vor vier Tagen gegen eine Fahrt in die Heimat entschieden. Von Reisen wird momentan überall in Europa aufgrund der kritischen Lage abgeraten.

Wie andere Profis will auch er mit Spenden den Kampf gegen Corona unterstützen, wie Leon Goretzka und Ex-Kollege Joshua Kimmich, der ihn involvierte. "Keine zwei Minuten später habe ich geantwortet, dass ich Geld in die Hand nehme für die, die es härter trifft als uns." Zudem schaut er auf die wirtschaftlichen Folgen und ist bereit, Einschnitte zu machen. "Auch im Verein muss man darauf achten, dass es um Existenzen geht. Wir müssen eine Lösung finden, dass alle gut aus der Krise kommen." Mit dem Rest des Teams habe er das noch nicht näher besprochen, aber "natürlich würde ich auf mein Gehalt verzichten, um Mitarbeiter zu schützen."

Wie es weitergeht? Da weiß der 28-Jährige aktuell keine Antwort. Klar will er schnell wieder "auf dem Platz stehen, Spaß haben, den Leuten etwas zeigen. Ich weiß nicht, ob Geisterspieler da die Lösung sein können", so der Linksverteidiger. Bezüglich der Lösung zum Ende der Bundesligasaison habe Julian Nagelsann die bislang beste Idee: "Wir sollten die Hinrunde nehmen", sagt er grinsend.