RB LeipzigFans sagen #DankeTimm und kritisieren Fanarbeit bei RB Leipzig
Nur fünf Monate war der Fanbeauftragte Timm Merten im Amt bei RB Leipzig, da kündigte er seinen Job fristlos. Das nahmen 23 Fangruppen und der Vorstand des Fanverbands zum Anlass, den Verein in einem offenen Brief für seinen Umgang mit der Anhängerschaft zu kritisieren.
Fanbetreuung bleibt Dauerthema bei RB Leipzig
Obwohl Timm Merten aufgrund seines Bezugs zum Hamburger SV in Leipzig skeptisch empfangen wurde, konnte er insbesondere die kritischen Stimmen schnell überzeugen. „Mit deiner Erfahrung brachtest du frischen Wind in die seit Jahren kränkelnde Fanbetreuung“, fasst das Schreiben zusammen, dessen Inhalt auch der Vorstand und Beirat des Fanverbands teilt.
RB-Fans wollen keine „stromlinienförmigen Konsumenten“ sein
Was sich liest wie ein Nachruf, ist ein Appell an die Vereinsführung, sich mit dem Thema Fanbetreuung ernsthafter auseinanderzusetzen. „RB Leipzig – wir fühlen uns als Fans schon lange nicht mehr richtig ernst genommen und respektiert“, schreiben die Unterzeichner. Und führen weiter aus: „Im eigenen Stadion werden wir uns sicher nicht zu den meinungslosen und stromlinienförmigen Konsumenten machen lassen, als die uns andere Fanszenen gerne verrufen. Wir wollen uns identifizieren können mit dem Verein, für den wir brennen.“ Das sehen Teile der aktiven Fans offenbar nicht gegeben.
Timm Merten und RB Leipzig passten inhaltlich nicht zusammen
Dass Merten seine Arbeit als Vermittler in beide Richtungen ernst nahm, hat ihm inhaltliche Differenzen mit RB eingebracht, weswegen er schlussendlich seinen Hut nahm. Daran stoßen sich nun die Fans, die ihre Interessen nicht berücksichtigt sehen. „Versteht, dass ein Fanbeauftragter auch am Verein mal Kritik üben darf und muss, wenn er Anliegen der Fans nicht richtig umgesetzt sieht“, heißt es weiter.
Das Verhältnis zwischen RB Leipzig und den Fans ist abgekühlt. Ein Hinweis darauf findet sich auch in den Zuschauerzahlen, die im Pokalachtelfinale gegen den VfL Wolfsburg historisch niedrig sein werden. Ralf Rangnick hatte erklärt, das sei „nur schwer zu verstehen“, denn sportlich habe die Mannschaft alles getan, um mehr Zuschauer ins Stadion zu locken. Der Kommentar der Fangruppen zur Kündigung von Merten zeigt aber, dass bei einem Teil der Anhänger weit mehr zählt, als nur erfolgreichen Fußball zu sehen.