Start vor Rekordkulisse FAQ: Alle Infos zum Start der Frauen-Bundesliga
An diesem Wochenende beginnt die Frauen-Bundesliga; RB Leipzig startet in seine dritte Saison im Oberhaus und hat sich was vorgenommen. Alle wichtigen Infos zum Auftakt.

Köln/Leipzig/sid/ukr – Mit dem EM-Schwung im Rücken startet rund sechs Wochen nach dem Aus der deutschen Fußballerinnen im Halbfinale die 36. Saison der Frauen-Bundesliga. Wir beantworten vor dem Auftakt die wichtigsten Fragen:
Was steht an?
An diesem Samstag (17.45 Uhr/DAZN, MagentaSport und ARD) bestreiten Meister Bayern München und Bayer Leverkusen das offizielle Eröffnungsspiel der Saison. Das Duell wird in der Allianz Arena vor einer Rekordkulisse stattfinden: Zuletzt wurden 50.000 verkaufte Tickets gemeldet – damit ist die bisherige Bundesliga-Bestmarke von 38.365 Fans aus der Saison 2022/2023 zwischen dem 1. FC Köln und Eintracht Frankfurt längst übertroffen. Der Ball rollt allerdings auf anderen Plätzen schon vorher: Am Freitag (18.30 Uhr) empfängt Frankfurt die SGS Essen, RB Leipzig gastiert am Samstag (14 Uhr) beim 1. FC Köln. Übrigens: Leipzig kann auch große Spiele – Am 14. September empfangen die RB-Frauen Meister Bayern München im großen Stadion.
Was ist neu?
Es gibt mehr Spiele denn je. Die Liga wurde um zwei Teams aufgestockt, in diesem Jahr werden sich daher 14 Vereine miteinander messen. Neu dabei sind die drei Aufsteiger Hamburger SV, 1. FC Nürnberg und Union Berlin. Fehlen wird der Traditionsklub Turbine Potsdam, der als einziger Absteiger der Vorsaison erneut den Gang in die 2. Liga antreten musste.
Wer sind die Favoriten?
Bayern München natürlich. Der Titelverteidiger setzte unter dem neuen Trainer José Barcala mit dem 4:2 gegen den VfL Wolfsburg im Supercup schon mal ein erstes Ausrufezeichen, das bereits vor dem Ligastart die Frage aufwirft: Kann jemand den Münchnerinnen nach drei Meisterschaften in Serie gefährlich werden? Es dürfte jedenfalls mehr als schwer werden. Vizemeister VfL Wolfsburg hat einen großen Umbruch hinter sich, ob Eintracht Frankfurt nach den Abgängen zahlreicher Leistungsträgerinnen wieder oben mitmischt, bleibt abzuwarten.
Was ist von RB zu erwarten?
Trainer Jonas Stephan und sein auf elf Positionen runderneuertes Team nach dem enttäuschenden achten Rang der Vorsaison mindestens Rang sechs vorgenommen. „Wir haben interessante, junge Spielerinnen verpflichtet und wollen mit denen jetzt diesen Step gehen”, erklärt Stephan. „Dafür stehen wir als Verein, dass es immer um Nachhaltigkeit und Wachstum geht, aber um konsistentes, realistisches Wachstum.” Doch der Coach schiebt nach: „Wir werden uns natürlich nicht davor verwehren, wenn wir hinterher eher Dritter werden als Fünfter.”
Welche Transfers standen im Fokus?
Einige – aber vor allem Abgänge. Zahlreiche aktuelle und ehemalige Nationalspielerinnen zog es ins Ausland. Jule Brand wagte den Schritt von Wolfsburg zu Champions-League-Rekordsieger Olympique Lyon, die ehemalige VfL-Keeperin Merle Frohms will sich bei Real Madrid beweisen. Sydney Lohmann verließ die Bayern, um sich Manchester City anzuschließen. Kathrin Hendrich (Chicago Stars) und Sara Doorsoun (Angel City FC) suchen ihr Glück in den USA. Als gefühlter Neuzugang feierte Lena Oberdorf gerade im Supercup nach überstandenem Kreuzbandriss ihre Pflichtspielpremiere für die Bayern.
Zu den namhaftesten Neuzugängen gehören die Abwehrspielerinnen Vanessa Gilles (Kanada/FC Bayern) und Amanda Ilestedt (Schweden/Eintracht Frankfurt), aus England kamen Lena Petermann (Werder Bremen) und Pauline Bremer (1. FC Köln) zurück in die deutsche Eliteklasse. RB Leipzig hat sich mit viel Talent verstärkt, um mehr Optionen in der Offensive zu haben. Unter anderem von Lisa Baum (HSV), Persis Oteng (Tottenham U21), Annabel Schasching und Delice Boboy (Leverkusen) ist einiges zu erwarten.
Was beschäftigt die Liga?
Unter anderem die internationale Konkurrenzfähigkeit und die Professionalisierung. Die Abgänge bekannter Gesichter unterstreichen, dass es auf dem Markt nicht einfacher für die Bundesliga wird. In der Champions League gewannen die Frankfurterinnen 2015 als bislang letztes deutsches Team den Titel, in der vergangenen Saison war für Bayern und Wolfsburg im Viertelfinale Schluss. Alarm schlug zuletzt auch Bundestrainer Christian Wück: „Gegen die Entwicklung, die wir da sehen, müssen und wollen wir ankämpfen - das geht nur zusammen.”
Wer überträgt die Spiele?
MagentaSport und DAZN übertragen auch in der kommenden Spielzeit alle 182 Partien live. Zudem haben ARD und ZDF das Recht auf zehn frei empfangbare Livespiele pro Saison erworben. Die Duelle am Montag sind im Free-TV bei Sport1 zu sehen. Highlights aller Partien werden von ARD und ZDF, MagentaSport, DAZN und Sky angeboten.