RB Leipzig„Sacchi des dritten Jahrtausends”: Gazzetta sehnt Ralf Rangnick und Julian Nagelsmann zum AC Mailand
Die italienische Gazzetto dello Sport sehnt in ihrer Titelgeschichte mal wieder Ralf Rangnick zum AC Mailand. Als künftiger Technischer Direktor, orakelt die Sport-Tageszeitung, wolle er angeblich gleich noch RB-Cheftrainer Julian Nagelsmann zum AC Milan locken. Eine wilde Spekulation und offenbar verwegener Wunschtraum der Gazzetto-Redakteure.
„Dem AC Mailand steht eine komplette Neugründung, eine totale Herausforderung bevor“, kommentiert das Blatt und schreibt von einem „Milan im deutschen Format”. Rangnick (61), der nach seinem Rückzug bei RB Leipzig inzwischen als „Head of Sport and Development Soccer“ bei Red Bull angestellt ist, hatte im Interview mit der Mitteldeutschen Zeitung Kontakte nach Mailand eingeräumt, die aber wegen der Coronakrise ausgesetzt seien.
Der „deutsche Prophet”: Rangnick soll konkrete Gespräche mit Milan-Eigner Singer führen
Laut dem Bericht soll der 61-Jährige bereits konkrete Gespräche mit Milans Mehrheitsaktionär Gordon Singer führen. Dieser plant offenbar eine Modernisierung des Klubs mit dem Fokus auf junge Toptalente - genau Rangnicks Fachgebiet. Die italienischen Medien schwärmen von Rangnick als „deutschem Propheten” (Corriere della Serra) und als „Sacchi des dritten Jahrtausends” (Gazzetta). Arigo Sacchi gilt als einer der Erfinder von Raumdeckung und Pressing und ist eines der Vorbilder von Rangnick. In seiner Zeit von 1987 bis 1991 machte Sacchi Milan zur erfolgreichsten Klubmannschaft der Welt.
Bei Milan ist ein Wechsel von Rangnick höchst umstritten. Paolo Maldini, der dort zurzeit als Technischer Direktor arbeitet, hatte Rangnick zuletzt wegen dessen öffentliche Äußerungen scharf kritisiert. Er habe einen Rat für Rangnick, hatte die Vereinsikone gesagt: „Bevor er Italienisch lernt, sollte er Respekt lernen. Hier gibt es Kollegen, die auf professionelle Weise versuchen, die Saison zu Ende zu bringen.“
Rangnick gilt als nicht abgeneigt, einen Klub mit der Strahlkraft des AC Milan zu reformieren. Doch dafür braucht er den nötigen Einfluss, um seine Reformen auch kompromisslos durchsetzen zu können. Nur dann wäre ein Wechsel von seiner jetzigen Position als Chefberater des Red-Bull-Fußballs zurück ins operative Geschäft überhaupt denkbar.