RB LeipzigBenjamin Henrichs über "sehr schwere Situation" bei RB Leipzig: "Ich will Fußball spielen"
Das 2:3 (1:1) gegen Paris Saint-Germain in der Champions League war erst sein zweiter Pflichtspieleinsatz in der laufenden Saison. Eine Realität, mit der sich Benjamin Henrichs auf Dauer nicht anfreunden möchte. „Es ist eine sehr schwere Situation und nicht das, was ich mir vorgestellt habe. Die Realität ist, dass ich hart an mir arbeite und gut trainiere, das bestätigt mir auch der Trainer", sagte der Rechtsverteidiger von RB Leipzig dem Kicker. "Es ist nicht mein Anspruch, in zwei Monaten nur 20 Minuten zu haben. Mit 24 bin ich in einem Alter, in dem ich Woche für Woche spielen will. Das ist das Wichtigste für mich, und wenn das nicht gegeben ist, muss man sich Gedanken machen", ergänzte der Rechtsfuß.
Konkret heißt das: Der Ex-Leverkusener, der im Sommer für 15 Millionen fest von der AS Monaco verpflichtet wurde, will eine Perspektive aufgezeigt bekommen. Andernfalls könnte er den Klub im Winter um einen Transfer bitten. „Ich kann mich voll und ganz mit dem Gesamtpaket Leipzig identifizieren, ich bin eigentlich glücklich hier“, betont Henrichs. „Aber man muss sich überlegen, wie es weitergeht. Ich will nicht wechseln, aber ich will Fußball spielen.“
RB Leipzig: Henrichs mit frustrierter Twitter-Nachricht vor Spiel gegen Paris
Dass die fehlenden Berücksichtigungen bei Henrichs zu gesteigerter Frustration führen, war schon vor dem Gastspiel in Paris auffällig. Der deutsche Nationalspieler hatte auf Twitter seinen Unmut ausgedrückt. „Champions League… Drücke den Jungs die Daumen. Let’s go RB“, schrieb der Defensiv-Allrounder. Dazu stellte Henrichs ein Foto, auf dem er mit leicht frustriertem Blick auf der Auswechselbank sitzt. Die Nachricht klang so, als habe ihn Coach Jesse Marsch erklärt, dass er gegen PSG wieder nicht spielen werde. Etwas überraschend kam er dann doch zu seinem zweiten Pflichtspiel nach seinem Kurzeinsatz gegen Hertha BSC.
Henrichs bemängelte im Kicker zudem, dass er gar nicht wisse, auf welcher Position er eingeplant ist. Das sei „eine gute Frage. Ich weiß nicht genau, wo der Trainer mich am stärksten sieht", sagte der Defensiv-Allrounder. Ich selber sehe mich auf der Sechs oder rechts am stärksten, aber das muss der Trainer entscheiden. Ich spiele ohne zu meckern da, wo er mich aufstellt.“ Gegen Paris wurde er in der 83. Minute für Linksverteidiger Angelino eingewechselt.
Kommt Benjamin Henrichs nun zu mehr Einsätzen für RB Leipzig?
Marsch ist Henrichs missliche Lage bewusst: „Für Benny ist es schwierig momentan", sagte er kürzlich. "Die Spieler, die in der jetzigen Phase weniger Chancen bekommen können, müssen stark bleiben, gut trainieren und sich verdienen, auf dem Platz zu sein." Gut möglich, dass Benjamin Henrichs genau das getan hat - und in den kommenden Wochen mit weiteren Einsätzen rechnen kann. Die Verletzungen von Amadou Haidara und Lukas Klostermann gegen Paris machen das nicht unwahrscheinlicher.