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RB Leipzig„Besserer Kopfballspieler als Haaland”: Legende Rune Bratseth über den Wechsel von Alexander Sörloth zu RB Leipzig

Von Martin Henkel 22.09.2020, 17:27
Aufsichtsrat bei Rosenborg Trondheim und Werder-Legende: Rune Bratseth
Aufsichtsrat bei Rosenborg Trondheim und Werder-Legende: Rune Bratseth Imago/Sven Simon

Wohin Alexander Sörloth geht, ist seit heute kein Geheimnis mehr: zu RB Leipzig. Woher der 24 Jahre alte Norweger kommt, ist hingegen weniger bekannt. Fünf Jahre ließ er sich in seiner Heimatstadt Trondheim unter anderem bei Rekordmeister Rosenborg ausbilden, ehe er weiterzog nach Brodö (Norwegen), Groningen (Niederlande), Midtjylland (Dänemark), London (England), Gent (Belgien) und Trabzon (Türkei), wo er sein Coming-out als Topstürmer erlebte.

Wir sprachen mit Rune Bratseth, 59, ehemaliger Profi und Nationalspieler, Legende bei Werder Bremen sowie aktuell Aufsichtsratsmitglied bei Rosenborg über Vater und Sohn Sörloth, Vergleiche mit Erling Haaland und warum RB genau der richtige Verein für seinen jungen Landsmann ist.

Herr Bratseth, am Nachnamen Sörloth kommt man bei Rosenborg Trondheim nicht vorbei, oder?
Rune Bratseth: Ja, das stimmt. Ich habe mit Göran Sörloth zusammen bei Rosenborg und in der Nationalmannschaft gespielt, er ist ja immer noch als Repräsentant im Verein tätig, macht Führungen im Stadion und wenn wir Besucher haben, übernimmt er ihren Empfang. Wir sind gut befreundet.

Rune Bratseth über Alexander Sörloth: „Die Gene hat er von der Mutter”

Und sein Sohn?
Alexander war bei uns im Verein, bis wir ihn mit 20 an Bodö verliehen und anschließend nach Groningen verkauft haben. Wenn Sie mich heute fragen, dann haben wir ihn damals falsch eingeschätzt. Es war ein Fehler. Wir hätten ihm die Möglichkeit geben müssen, bei uns zu Einsätzen zu kommen. Er hat sich sehr gut entwickelt.

Was ist markant an ihm?
Er ist ein robuster Typ, physisch und mental sehr stark. Zudem ist er unheimlich sympathisch und hat viel Humor. Er ist noch lange nicht fertig, aber er hat die Persönlichkeit für eine gute Karriere.

Wieviel Vater steckt im Sohn, Göran Sörloth war ebenfalls Stürmer?(lacht). Die Gene muss er von der Mutter haben. Göran ist klein und war ein Draufgänger. Er hat immer mit viel Kraft gespielt und sich in alles reingeschmissen. Zudem ist der Vater Rechtsfuß, und schnell war er nie. Also das ganze Gegenteil von seinem Sohn.

Sörloth vs. Haaland: „Erling ist etwas schneller, Alexander der bessere Kopfballspieler”

Lässt sich Alexander Sörloth mit ihrem Landsmann Erling Haaland vergleichen, den viele Experten bereits vor dem Sprung weg von Dortmund zu einem größeren Verein sehen?
Ein Vergleich ist nicht abwegig. Beide sind enorm groß, schnell und Linksfüßer, zudem körperlich sehr stark. Erling ist vielleicht etwas schneller, Alexander der etwas bessere Kopfballspieler. Und beide haben die Fähigkeit, die Spieler drumherum besser zu machen.

Haaland ist ein Star in Norwegen, Sörloth auch?
Der Hype ist nicht ganz derselbe, aber die Geschichte mit seinen Toren in der Türkei und seinem Wechsel jetzt nach Leipzig, das wird schon sehr intensiv wahrgenommen. Die Menschen verfolgen das mit großem Interesse, auch weil beide in der Nationalmannschaft so gut miteinander harmonieren.

Wie passt Sörloth nach Leipzig?
Sehr gut, denke ich. Er wird vermutlich viel Spielzeit bekommen so wie in der Türkei. Wenn er das Vertrauen bekommt, dann hat man gesehen, was er drauf hat. Bei Crystal Palace war das nicht so, prompt war er auch nicht gut. Und ich denke, RB kann ihn sehr gut gebrauchen, nachdem Patrik Schick und Timo Werner weg sind. Es fühlt sich sehr richtig an, jetzt nach Leipzig zu gehen. Er hat tolle Mittelfeldspieler um sich herum.

Stehen sich Sörloth und Poulsen nicht im Weg?
Ich denke, beide sind unterschiedliche Stürmertypen. Eher werden sie sich gut verstehen, allein schon sprachlich und von der Kultur her. Zusammen mit Emil Forsberg ist das doch ein schönes skandinavisches Dreieck: ein Schwede, ein Däne und ein Norweger. (RBlive/hen)