RB LeipzigDreierpack Timo Werner: RB Leipzig siegt in Mönchengladbach
RB Leipzig und Timo Werner bleiben Borussia Mönchengladbachs Schreckgespenste. Der nach abgefallener Vertragsverlängerungslast wie entfesselte Stürmer traf beim 3:1 (1:0)-Auswärtssieg der Leipziger dreifach und erzielte damit im siebten Spiel zwischen RB und Gladbach seine Treffer sechs bis acht. Die Gastgeber blieben vor 47.227 Fans gegen eiskalte und effiziente Leipziger auch im vierten Heimspiel punktlos.
Backpfeifen für Leipziger Fans
Vom gellenden Pfeifprotest der Gladbacher und der hitzigen Stimmung am Niederrhein – vor allem in der Startphase – ließen sich die Gäste nicht beirren. Immer wenn ein RB-Spieler am Ball war, schrillten die Trillerpfeifentöne so laut durchs Stadion, dass Erinnerungen an die Soundkulisse in Istanbul wach wurden. Dazu drohten die Gladbacher Ultras den 700 mitgereisten RB-Fans per Spruchband: „Ihr könnt auch 40.000 Backpfeifen haben, ihr Kunden.” Das hatte Trainer Marco Rose wohl nicht gemeint, als er zu „friedlichem und anständigen Protest” oberhalb der Gürtellinie aufgerufen hatte.
Auch wenn RB nicht willkommen waren – rein fußballerisch hat sich die weite Anreise gelohnt. In der starken Anfangsphase der pressenden „Fohlen” hatte RB in der neuen 4-2-2-2-Formation noch Probleme, Konter und zweite Bälle zu verteidigen. Die Schüsse der gut postierten Stürmer Alassane Plea (10.) und Breel Embolo (11.) gingen über das Tor. Pleas Schuss aus dem Strafraum parierte Peter Gulacsi grandios (32.).
Erstmals wieder Tabellenführer
Doch dann schlug die Stunde von Timo Werner und Emil Forsberg. Der Schwede stand erstmals in dieser Saison in der Startelf und bereitete den ersten Treffer mit dem Außenrist vor. Werner schloss cool durch die Beine von Gladbachs Keeper Yann Sommer ab. Durch das Tor beflügelt, legte der 23-Jährige nach und sprintete nach Vorarbeit von Kevin Kampl, Forsberg und Yussuf Poulsen unaufhaltsam durch die Gladbacher Abwehrkette und vollendete zum 2:0 (47.).
Bei einem durch Kapitän Willi Orban abgefälschten Ball, der an die Latte prallte, hatte RB Glück, ließ durch Poulsen (52.) und Sabitzer (65.) auch eigene Großchancen liegen. Kurz vor Schluss kam noch einmal Stimmung auf, weil die RB-Hintermannschaft bei einem Freistoß aus 40 Metern pennte und Embolo zum Anschluss einköpfte (90.+1). Doch Werner machte nach Konter durch sein 3:1 (90.+4) alles klar.
Durch den dritten Sieg in Serie ist RB nun erstmals seit November 2016 wieder Tabellenführer der Fußball-Bundesliga. Zumindest für eine Nacht. Ein perfekter Start für den neuen Trainer Julian Nagelsmann in die Spielzeit und der beste Saisonauftakt in der Bundesliga für Rasenballsport überhaupt.