RB LeipzigKernteam gefragt: Was das Aus in der Europa League für RB bedeutet
Das Aus in der Europa League hat gleich mehrere Fragen zur unmittelbaren Zukunft des Kaders und der Stimmung in der Kabine aufgeworfen. Trainer Ralf Rangnick hat darauf mit einem Appell an seine „Kernmannschaft“ geantwortet.
Es ist kein Geheimnis, dass der vorzeitige Abschied vom Europapokal Konsequenzen für RB hat. Das gilt vor allem für die Rotationspolitik des Trainers, der von Wettbewerb zu Wettbewerb jedes Mal ordentlich durchrotiert hat, um allen Spielern Einsatzmöglichkeiten zu geben und auch die Belastung aus Liga, DFB-Pokal und Europa League zu verteilen. Er verteidigte diese Strategie noch einmal: „Wenn du nicht alle Spieler einsetzt, dann kannst du sie auch abgeben.“
Gruppendruck statt dem vom Boss
Nach dem Wegfall der Partien auf europäischem Parkett, lässt Rangnick aber auch vom Rotationsprinzip ab. Spieler werden sich jetzt „über die Trainingseinheiten“ anbieten müssen. Ein Kernteam aber wird es geben, deshalb werden die Profis aus der zweiten Reihe sich anstellen müssen. „Für diese Spieler“, so Rangnick, „ist es schade, ganz klar. Sie hätten gern noch ein paar mehr Einsätze gehabt.“
Darunter fällt u.a. Konrad Laimer, der sich nach dem Trondheim-Remis zerknirscht gezeigt hatte und vor allem Kritik an den Einstellungen einiger Spieler übte, darunter Stürmer Jean-Kévin Augustin, an dessen durchschnittlicher 1. Halbzeit sich auch Marcel Sabitzers Ärger entfacht hatte. Rangnick verteidigte später, dass sich seine Spieler gegenseitig kritisieren. Er zitierte den Leitsatz des Vereinspsychololgen, wonach „Gruppen-Druck besser sei, als der vom Boss.“
Gleichzeitig warnte er vor Mißbrauch. „Marcel Sabitzers Kritik ist berechtigt. So wie auch die der anderen Spieler. Wichtig aber ist, dass sie das vorleben.“ Damit sprach der Trainer vor allem die Spieler an, die „schon länger bei uns im Verein sind, vier, fünf Jahre.“ In denen sieht Rangnick den Schlüssel für die kommenden Spiele gegen Mainz, die Bayern und Bremen – und die der Rückrunde. „Das kann unser Vorteil werden“, sagte er. „Wir sind eingespielt und wir kennen uns. Und dass diese Spieler lange schon bei uns sind, liegt ja nicht daran, dass sie einen Euro mehr bei uns verdienen, sondern weil ihre Entwicklung an die des Vereins geknüpft ist.“
Konkret meinte er damit Führungsspieler wie Yussuf Poulsen, Keeper Peter Gulacsi, Diego Demme, Sabitzer, Emil Forsberg oder Willi Orban. Sein „Kernteam“ eben. „Wir müssen eng zusammenrücken“, sagte Rangnick, „und eine Mannschaft sein. Das wird wichtig in den nächsten Wochen.“