RB LeipzigKnapper Sieg in Babelsberg: RB Leipzig zieht ins DFB-Pokal-Achtelfinale ein
Jesse Marsch mag es dramatisch. Vor dem Pokalduell in der Filmstadt Babelsberg hatte der Trainer von RB Leipzig erzählt, dass das Gefängnisdrama „Die Verurteilten” sein Lieblingsstreifen sei. In der Nervenschlacht auf dem Platz sorgte Dominik Szoboszlai (45.) mit seinem Tor des Abends für die Befreiung.
Die haushohen Favoriten aus Leipzig hatten gegen den engagierten Underdog in einem echten Pokalfight alle Mühe, um mit 1:0 (1:0) ins Achtelfinale einzuziehen. Der DFB-Pokal ist der einzige Wettbewerb, in dem die RB-Elf noch Titelchancen hat.
Kleine Nadelstiche
Mit 6218 Fans in der proppe- und stimmungsvollen Babelsberger Festung Karl-Liebknecht-Stadion war die Atmosphäre auf den Rängen durch diverse Pyrotechnik-Einlagen und Choreografien ebenso feurig wie auf dem Rasen. Der Underdog lief RB in den ersten Spielminuten gallig an; die Partie begann hektisch und die Hausherren um Ex-RB-Kapitän Daniel Frahn setzten immer wieder kleine Nadelstiche.
Gefährlich für den Favoriten wurde es, wenn Babelsberg seine schnellen Außenstürmer mit langen Bällen fütterte. SVB-Stürmer Robin Müller spitzelte den Ball am herausgelaufenen Leipziger Ersatzkeeper Josep Martínez vorbei, bekam dann aber keine Flanke auf den lauernden Frahn zustande (16.). RB vergab eine frühe Chance nach einem Freistoß, als Benjamin Henrichs im Fallen übers Tor schoss (9.).
Trainer Jesse Marsch hatte eine Arbeiter-Elf in 4-2-2-2-Formation aufs Feld gestellt, Szoboszlai war der einzige Ballkünstler in der Startformation. Überraschend durfte auch Hugo Novoa nach seiner Torpremiere gegen Fürth diesmal gleich von Beginn an ran.
Geschwommen in der Schlussphase
RB hatte Probleme, um in der gut strukturierten und vielbeinigen Babelsberger Defensive Lücken zu finden. Wenn etwas ging, dann mit direktem Spiel, so wie bei Henrichs Ablage mit der Brust auf Poulsen, dessen Lupfer der Ex-Leipziger Marcus Hoffmann auf der Linie klärte (20.). Einen Schuss von Novoa parierte der anfangs bei Abschlägen nervöse, später sichere 03-Keeper Jannick Theißen (29.). Rb legte sich den Gegner nun immer besser zurecht und brachte kurz vor dem Pausenpfiff einen diagonal angezogenen Angriff über Novoa und Henrichs zu Ende, als Poulsen wie ein Spielmacher Szoboszlai links im Strafraum bediente. Der Ungar tunnelte Theißen zum 1:0 (45.).
In der zweiten Hälfte verschluderten Poulsen (47.), Szoboszlai (49.), Henrichs (59.) sowie der eingewechselte Christopher Nkunku (75.) gleich mehrere Großchancen, machten die bravourös kämpfenden Babelsberger wieder stark und schwammen in der Schlussphase. Ein gefährlicher Schuss von Müller kam durch, zappelte aber nur am Außennetz (71.). Doch der Vorsprung hielt, das Achtelfinale ist sicher. (RBlive/ukr)