1. RB Leipzig News
  2. >
  3. News
  4. >
  5. „Riesen-Chance für uns”: Was RB Leipzig jetzt zur Titelreife braucht | RBLive

RB Leipzig„Riesen-Chance für uns”: Was RB Leipzig jetzt zur Titelreife braucht

Von Ullrich Kroemer 22.09.2019, 13:25
Torschützen: Marcel Sabitzer und Willi Orban nach dem 3:0 bei Werder Bremen.
Torschützen: Marcel Sabitzer und Willi Orban nach dem 3:0 bei Werder Bremen. imago/Team 2

Willi Orban schritt nach dem 3:0 bei Werder Bremen – für RB das dritte Spiel binnen einer Woche – glücklich in die Kabine. Den Bayern ein Remis abgetrotzt, zum Champions-League-Start in Lissabon triumphiert und nun gegen Werder Bremen in der Bundesliga effektiv und abgezockt nachgelegt. „Das war zum Abschluss der englischen Woche ein schönes Ergebnis”, sagte Leipzigs Kapitän in den Katakomben des Weserstadions.

Kapitän Orban: „Wir dürfen nicht nachlassen”

Genau diese Leistungen im Drei-Tages-Rhythmus zu bestätigen, ist der Antrieb von Orban & Co. in dieser Spielzeit. „Wir wollen auch uns selbst beweisen, dass wir nicht nur eine gute englische Woche spielen können, sondern dass wir diese Konstanz über eine ganze Saison zeigen können”, sagte Orban. „Das ist eine Riesen-Herausforderung, aber auch eine Riesenchance. Wir dürfen nicht nachlassen.”

Denn der Titeltraum wächst bei den Spielern von RB, das ist insbesondere in den Gesprächen direkt nach den Spielen zu spüren, wenn der Körper nach Siegen noch vollgepumpt ist mit Adrenalin. Auch bei Geschäftsführer Oliver Mintzlaff übrigens, der nach Abpfiff für seine Verhältnisse euphorisch ins Sky-Mikrofon sprach: „Jetzt müssen wir nachlegen, nächste Woche wollen wir die Tabellenführung verteidigen. Die können wir solange verteidigen, solange wir jedes Spiel gewinnen. Diesen Anspruch haben wir. Wir haben viel Selbstvertrauen.”

Orban selbstkritisch: „Erste Hälfte zu pomadig”

Durch die Woche zog sich, dass RB jeweils in den ersten Hälften aller drei Spiele keine Topleistung abrief, sich jedoch in den ersten beiden Spielen in der Partie hielt, um dann in den zweiten Durchgängen immens zuzulegen. Beleg wirkungsvoller Korrekturen des Trainerteams. Und auch in Bremen verbesserten sich die Leipziger in den zweiten 45 Minuten. „Wir hatten deutlich mehr Flügelangriffe und eine gute Restverteidigung, alle zweiten Bälle waren bei uns und wir haben viel mehr Druck aufgebaut”, lobte Nagelsmann.

Gegen Werder hatte RB zwar auch in der ersten Hälfte nach zwei Standardtoren schon deutlich geführt – ein weiterer Fortschritt, der bei zähen Spielen natürlich immens hilft. Aber aus der Partie heraus, erspielten sich die Leipziger in den ersten 45 Minuten kaum Torchancen. „Das war ein bisschen nachlässig, zu locker, zu pomadig”, kritisierte Orban. Und sein Torschützen-Kollege Sabitzer erklärte: „Man kann das aufs Mentale zurückführen, wenn du das Gefühl hast, du kommst nicht in die Zweikämpfe, wird das so ein träges Spiel.”

Marcel Sabitzer: „Wir sind aber nicht Bayern München”

Durchaus selbskritisch nach einem 3:0-Auswärtssieg gegen allerdings stark dezimierte Bremer. „Wir werden versuchen, uns zu verbessern, dass wir mental immer auf der Höhe sind, und dann kann das gut aussehen am Ende der Saison”, sagte Sabitzer. Auf Nachfrage, dass auch die Bayern nicht jedes Spiel glänzen, aber eben effektiv Siege einfahren, ergänzte der Österreicher: „Wir sind aber nicht Bayern München.”

Doch was Qualität, Abgezocktheit, taktische Einstellung und vor allem Kadertiefe und -breite angehen, hat sich RB dem Rekordmeister und Borussia Dortmund spürbar angenähert. „Wir haben in dieser Saison den besten Kader, seit ich hier bin”, betonte Orban. „Die neuen Jungs nehmen Woche für Woche mehr Inhalte auf, die der Trainer fordert. Das ist wichtig für die Stabilität, die Abläufe, die Automatismen.” Dass RB nun ohne Qualitätsverlust in englischen Wochen auf zwei, drei Positionen rotieren können, „hilft uns als Mannschaft. Das hebt uns auf ein neues Niveau”, sagte Orban.

Hinzu kommen die taktischen Ideen von Nagelsmann, der den Spielern auf jeden Gegner zugeschnitten so passende taktische Anweisungen gibt, dass diese mittlerweile blindes Vertrauen in den Chefcoach haben. „Wenn wir den Plan umsetzen, den er uns mitgibt, sind wir gut”, sagte Sabitzer. Dem ist nichts hinzuzufügen. (RBlive)