RB LeipzigTransfermarkt „völlig irre” Nagelsmann drängt auf neuen Abwehrspieler für RB Leipzig
Julian Nagelsmann hat vor dem Bundesliga-Rückrundenauftakt deutlicher als zuletzt betont, dass er sich noch einen Abwehrspieler wünscht. Vor allem auf der Innenverteidigerposition sei der Kader aktuell mit drei fitten Spielern „dünn besetzt”. Er sagte: „Es bedingt die Professionalität, dass wir schauen, dass wir noch einen finden auf der Position.” Nach den Abgängen von Diego Demme, Marcelo Saracchi und Luan Candido stehen auch für die beiden Außenverteidiger-Positionen und im defensiven Mittelfeld nur noch je drei Akteure zur Verfügung.
„Da sollte nicht mehr allzuviel passieren”, sagte RB Leipzigs Trainer stirnrunzelnd. Dass Wunschspieler Benjamin Henrichs im Winter nicht zu bekommen ist, bedeutet auch, dass Routinier Stefan Ilsanker den Klub erst verlassen darf, wenn ein Nachfolger gefunden wurde. „Wenn wir keinen adäquaten Ersatz finden, wird er hierbleiben”, sagte Nagelsmann. „Wenn wir einen finden, werden wir darüber diskutieren, ob es Sinn macht, dass er den Verein verlässt. Aber aktuell haben wir keinen Ersatz.”
Ilsanker muss wohl bleiben
Und es sieht derzeit auch nicht danach aus, als sei ein geeigneter Kandidat, der am besten mehrere Defensivpositionen bekleiden kann, bis 31. Januar zu bekommen. „Der Transfermarkt ist völlig irre, im Winter ist es nochmal verrückter”, ärgerte sich Nagelsmann. Ein durchschnittlicher Bundesligaspieler sei noch vor sechs, sieben Jahren für drei Millionen Euro zu haben gewesen. „Jetzt geht unter 15 Millionen gar nichts mehr für einen, der 20 Bundesligaspiele hat”, stellte der Chefcoach ernüchtert fest.
Jeden Blödsinn machen wir nicht mit
Julian Nagelsmann
Für RB ist die Suche wie für alle Spitzenteams besonders herausfordernd, weil der Klub einen Spieler auf Topniveau sucht, der den Kader sofort bereichert. „Wenn ich einen 19-jährigen Innenverteidiger aus Frankreich hole, ist die Saison vorbei, bis er ankommt und versteht, was ich von ihm will”, gab Nagelsmann zu bedenken. Die Kombination aus „finanzieller Machbarkeit und sportlicher Sinnhaftigkeit” sei nicht einfach herzustellen.
Ins finanzielle Risiko begibt sich der Klub dennoch nicht. „Wir probieren, und schauen, und sprechen, und telefonieren und facetimen und verhandeln”, verriet er. „Aber jeden Blödsinn machen wir nicht mit, weil wir auch eine gute Mannschaft haben.” Doch weiteres Verletzungspech könnte die hohen Ziele von RB gefährden. (RBlive/ukr)