RB Leipzig„Werde immer besser und besser”: Yussuf Poulsens neue Rolle ohne Timo Werner bei RB Leipzig
Es ist sieben Jahre her, dass Yussuf Poulsen zum ersten Mal für RB Leipzig traf – und zwar gleich doppelt. Beim 2:0 gegen Rot-Weiß Erfurt in der 3. Liga traf der Däne in der 1. und 87. Minute. RB Leipzig erinnerte am Montag an die Premiere und versah den Tweet mit dem Hashtag #gemeinsamgroßwerden. Damals hatte Poulsen Extraeinheiten mit Psychologe Philipp Laux und Co-Trainer Tamas Bodog geschoben, um sich Sicherheit im Abschluss zu holen.
Beim Champions-League-Turnier in Lissabon war Poulsen in Abwesenheit von Timo Werner Alleinunterhalter im Sturm. In beiden Partien führte er die Mannschaft als Kapitän aufs Feld und ackerte 180 Minuten durch. Das war nach seiner Bänderverletzung im Sprunggelenk, wegen der er die letzten sieben Bundesligaspiele verpasste, auch nicht absehbar gewesen.
Poulsen: „Bekomme Julians Idee immer besser auf den Platz”
Gegen Atlético spielte Poulsen vor Zehner Dani Olmo, war erste Anspielstation und Ballbehaupter bei der Spieleröffnung und wich dann auch mal auf die Flügel aus, wenn Platz war. Beim 1:0 war schön zu sehen, wie er aus dem Strafraum herausrückte, den Ball gegen vier, fünf Madrilenen abschirmte, zurücklegte und dann im Strafraum einen Spieler band, sodass Olmo frei zum Kopfball kommen konnte. „Ich werde immer besser und besser in der Rolle, die Julian mir im vergangenen Jahr gegeben hat, bekomme die Idee immer besser auf den Platz”, bilanzierte Poulsen am Ende des Turniers.
Durch Timo Werners Weggang wird sich auch Poulsens Anforderungsprofil verändern – je nach Sturmpartner. „Dani ist ein anderer Spielertyp, dadurch ist die Rolle auch für mich anders”, hatte er nach dem 2:1 gegen Atlético gesagt. „Aber wir haben das gut hingekriegt, wie man gesehen hat.”
„Verarbeiten, was wir geleistet haben”
Gegen PSG agierte Poulsen zentraler als gegen Madrid und war in der ersten Hälfte an den wenigen Momenten beteiligt, als RB mal Ballbesitz hatte und Angriffe zu Ende spielte. Seinen einzigen Torschuss nach Vorarbeit von Konrad Laimer hätte er allerdings im Tor unterbringen müssen – Poulsen vergab die einzige Topgelegenheit von RB in der ersten Hältfe, als er den Ball knapp neben den Kasten wuchtete.
Nach der Partie hatte er über eine Viertelstunde im leeren Estadio da Luz auf dem Rasen gesessen und ins leere Rund geschaut, ehe er zur Pressekonferenz musste. Immer mal wieder kam ein Kollege, Trainer oder Gegenspieler wie Thilo Kehrer vorbei, um Poulsen Mut zuzusprechen. Aber das war gar nicht nötig. „Es ging mir darum, den Moment zu genießen, mir durch den Kopf gehen zu lassen, was wir hier gerade gespielt haben”, erklärte er. „Es geht darum, das zu verarbeiten und stolz zu sein, was wir hier geleistet haben”, betonte der 26-Jährige.
Nagelsmann weiß, was er an seinem Mentalitätssspieler Poulsen hat, der in der Bundesliga etwa in beiden Spielen gegen Mainz (insgesamt fünf Scorerpunkte) gezeigt hat, dass er auch effektiv vor dem Tor sein kann. Doch das ist in Nagelsmanns System nicht seine erste Aufgabe. Doch 1,4 Torschüsse pro Spiel und fünf Saisontore sollte Poulsen in der kommenden Saison überbieten. (RBlive/ukr)