RB LeipzigFrischer Wind an der RB-Akademie: Streit und Kegel hoffen auf Krauß
Die Nachwuchsakademie von RB Leipzig zählt zu den bestausgestatteten in Europa, hat aber bislang noch keinen Profi für die eigene Mannschaft hervorgebracht. Ob sich das in diesem Jahr ändern könnte, beantworten Christian Streit und Sebastian Kegel beim Sportbuzzer.
Schrof hatte Zeit für die Einarbeitung seine Nachfolger
Gemeinsam hatten sie die Nachfolge des in Ruhestand gegangenen Akademieleiter Frieder Schrof angetreten. Dessen Abschied sei allerdings lange absehbar gewesen und so konnten die beiden sich bereits zuvor ausführlich einarbeiten. „Wir haben immer wieder Gespräche mit Frieder Schrof darüber geführt, was wichtig in der täglichen Arbeit ist“, so Streit. So soll statt eines Umbruchs die bisherige Philosophie endlich zum Erfolg führen. Ein Riesenschritt wäre es, wenn beispielsweise der gebürtige Leipziger Tom Krauß unter Julian Nagelsmann den echten Durchbruch in den Profikader schaffen und dort seine Einsätze bekommen könnte.
RB will den Einzelnen stärken – und Fälle wie Nicolas Kühn vermeiden
Auch Streit und Kegel heben das „Verständnis für unseren Weg und die damit verbundenen Notwendigkeiten“ hervor. Das sind vor allem Fleiß, Einstellung und Zielstrebigkeit, um „unsere Werte zur vertreten“. Auch Schrof hatte viel Wert auf Regeln gelegt, die es zu befolgen gilt. Nun soll aber mehr auf den Einzelnen eingegangen werden. „Diese Entwicklung, den Spieler und seine Bedürfnisse noch mehr in den Vordergrund zu rücken, hat schon vor ein oder zwei Jahren verstärkt begonnen“, sagt Kegel.
Auch will RB die Talente besser begleiten, wenn der Übergang zu den Profis ansteht. Bislang hieß dies nämlich zum allergrößten Teil, den Verein zu wechseln. Mit Nicolas Kühn ging einer, der heute bei Ajax Amsterdam spielend die Fritz-Walter-Medaille der U19 gewann. Ein Fehler, ihn gehen zu lassen? „Es ist nicht nur von uns abhängig, wie eine Spielerentwicklung oder ein Wechsel von Statten geht. Dazu gehören letztendlich immer mehrere Parteien“, so Streit.
Krauß und Jäkel sind nah an den Profis
Anders lief es bei Tom Krauß, der sich aktuell vergleichsweise gute Hoffnungen auf Spielzeit machen kann. „Er ist der Erste, der kommt und der Letzte, der geht. Tom saugt Inhalte auf, versucht diese schnell umzusetzen und ist dann auch in der Lage, das Erlernte anzuwenden“, loben die RB-Leiter den jüngsten Anwärter. Dabei findet Streit, es sei vor 20 Jahren eher schwieriger gewesen, es nach oben zu schaffen. Auch durch die Local-Player-Regelung, die Bundesligisten verpflichtet, eigene Talente im Profikader zu haben. Frederik Jäkel habe so ursprüngliche Erwartungen übertroffen und sei nun vergleichsweise „nah am Profibereich.“ Messen lassen muss sich die Akademie daran, ob der Übergang künftig auch wirklich gelingt. Mit Julian Nagelsmann ist momentan ein Trainer bei RB, der schon oft gezeigt hat, dass er Talenten zum Durchbruch verhelfen kann.