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Rassismus im U19-Team Rose bezieht Stellung – Bitshiabu nicht betroffen

Von Ullrich Kroemer 26.01.2024, 13:07
Rassismus in der Kabine: U19-Team von RB in dieser Saison.
Rassismus in der Kabine: U19-Team von RB in dieser Saison. (Foto: imago/motivio)

Der Rassismus-Vorfall bei RB Leipzig beschäftigte am Tag nach Bekanntwerden auch Cheftrainer Marco Rose. Bei der Pressekonferenz vor dem Topspiel beim VfB Stuttgart (15.30 Uhr) nahm sich der Coach ausführlich Zeit, um über die Reaktion auf die rassistischen Beleidigungen und die Folgen zu sprechen.

Bitshiabu nicht involviert

„Großes Kompliment an die Prozesse in der Jugend an sich, unter den Jungs, weil dieses Thema mehr oder weniger in der Kabine geklärt wurde. Da ist jemand aufgestanden und hat gesagt, dass das so nicht mehr geht. Die Jungs haben toll reagiert, und der Verein hat die richtigen Konsequenzen gezogen”, sagte Rose.

Zwei Spieler des Junioren-Bundesligateams hatten ihre Mitspieler wiederholt schwer rassistisch und fremdenfeindlich beleidigt und waren deswegen umgehend suspendiert worden. Das war aufgrund einer Recherche der Bild-Zeitung am Donnerstag ans Licht gekommen. Anders als bisher berichtet jedoch, sei Jungprofi El Chadaille Bitshiabu nicht von den Schmähungen betroffen gewesen, stellte Rose klar. Stattdessen sei ein anderer Spieler Zielscheibe des Rassismus-Mobbings gewesen.

>>> Weiterlesen: RB-Trainer Rose: „Klar Flagge zeigen” gegen Rechts

Rose: RB „grundsätzlich auf diesen Fall nicht vorbereitet”

RB sei „grundsätzlich auf diesen Fall nicht vorbereitet” gewesen, „weil wir als bunter und extrem vielfältiger Verein offen sein wollen.” Dass so etwas unter den U19-Spielern vorkommt, die oftmals schon viele Jahre im Verein sind und auch aufgrund ihrer Persönlichkeit ausgewählt worden waren, war auch für die Leipziger Verantwortlichen erstaunlich. Doch durch Vertrauenspersonen und funktionierende Vertrauensverhältnisse wurde der Fall über den Teampsychologen publik. Der neue Akademieleiter Manuel Baum entschied ohne langes Zögern konsequent.

Rose plädierte dafür, die nun aus dem Verein Ausgeschlossenen nicht öffentlich an den Pranger zu stellen, sondern ihnen und ihrem Umfeld nach Möglichkeit beratend zur Seite zu stehen, „um ein Gefühl dafür zu entwickeln, was sie da eigentlich gesagt und getan haben”. Der Coach betonte: „Wir reden über ganz junge Menschen, die einen schwerwiegenden Fehler gemacht haben, denen man aber trotzdem die Chance geben sollte, ihre Unwissenheit in Wissen umzuwandeln und es in der Zukunft besser zu machen.”

Lehren für bessere Prävention in der RB-Jugend

Auch die Nachwuchsabteilung von RB werde aus den Vorkommnissen lernen, so Rose. „Wir wünschen uns, dass das nicht noch mal passiert, dass wir noch mehr sensibilisiert sind, ein noch bessere Gefühl dafür kriegen und alle dagegen aufstehen.” Dazu gehöre auch, stärker präventiv tätig zu werden.

„In dem Fall ist das bei uns passiert, das ist nicht schön, kann aber überall passieren, das ist kein RB-Phänomen”, so der Coach. „Wir werden darüber reden, wie wir die Jungs besser in dem Bereich bilden können. Doch das sollte überall passieren: in der Schule, im Elternhaus, im Freundeskreis, im täglichen Miteinander.” RB werde das Thema Rassismusprävention nach dem Vorfall besonders „anschieben”.

An diesem Samstag startet die U19 bei Werder Bremen (11 Uhr) in die Rückrunde der Bundesliga – ohne die zwei freigestellten Spieler.

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