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RB in Bergamo "Unforced Errors": Was Leipzig abstellen muss, um Atalanta zu besiegen

Trainer Domenico Tedesco und Stürmer Yussuf Poulsen analysieren vor dem Europa-League-Rückspiel in Italien, was es braucht, um nach dem 1:1 im Hinspiel ins Halbfinale des Europapokals einzuziehen.

Von Martin Henkel Aktualisiert: 13.04.2022, 13:41

Yussuf Poulsen sah das Hinspiel gegen Atalanta Bergamo aus der Vogelperspektive. Sprich, er saß adduktorenverletzt „auf der Tribüne“ der Red Bull Arena, wie der Stürmer von RB Leipzig am Tag vor dem Rückspiel gegen die Italiener im Europa-League-Viertelfinale am Donnerstagabend (18.45 Uhr) erzählte. Ein Blick, der ihm viel verriet über die Herangehensweise an das Rückspiel. Sein Fazit: „Wir hatten im ersten Spiel viele selbstverschuldete Fehler. Wenn wir die abstellen, stehen unsere Chancen gut.“

Fehler ohne gegnerische Einwirkung

Poulsen gehört wieder zum Kader der Sachsen. Die Personallage ist ausgezeichnet. Bis auf Amadou Haidara hat RB-Trainer Domenico Tedesco alle Spieler für die zweite Partie gegen den Tabellenachten der Serie A an Bord, der seine Generalprobe am vergangenen Wochenende gegen Sassuolo 1:2 verlor. Die „unforced Errors“, wie der 36-Jährige das von Poulsen angesprochene Zentralthema ebenfalls benannte, standen im Mittelpunkt seiner Vorfeldanalyse des Duells bei der Presserunde vor der Abreise in die Lombardei.

„Wir waren nicht perfekt im Hinspiel“, sagte Tedesco nach dem 1:1 aus der vergangenen Woche. „Wir haben viele Fehler gemacht.“ Aber: Es waren Fehler ohne gegnerische Einwirkung. Ergo: „So viele Chancen lassen wir einem Gegner normalerweise nicht zu.“ Man hat es deshalb in der eigenen Hand.

Chancen und Risiken

Abstellen, ansonsten den feinen Lauf der vergangenen Monate aufnehmen, dann kann es klappen mit dem ersten Halbfinaleinzug in der Europa League, in der der Tabellenvierte der Bundesliga zum zweiten Mal teilnimmt. RB muss nur gewinnen, die Auswärttorrregel wurde abgeschafft, das Spiel geht also bei null los. Zudem wird entscheidend sein, die richtigen Schlüsse aus dem Hinspiel zu ziehen. Bergamo ist eine der wenige Mannschaften in Europa, die ihre Gegner manndeckt. Und zwar „über das ganze Feld“, wie Tedesco ausführte.

Diese Spielweise birgt Chancen und Risiken – sowohl für die Bergamasken als ihre Kontrahenten. Die Vorteile beschrieb Poulsen so: „Wenn du die Eins-zu-Eins-Duelle gewinnst, hast du sofort Überzahl und kommst zu guten und vielen Torchancen.“ Die Schattenseiten liegen dementsprechend auf der Hand: „Wenn du diese Duelle verlierst“, so der Däne, „ist der Gegner im Vorteil. Dann bekommt er Übergewicht und schnell und einfach vor dein Tor.“ Es ist eben nicht immer ein Nachteil, hin und wieder mal verletzt auf der Tribüne zu sitzen. Der Ausblick kann sehr lehrreich sein.