RB Leipzig90 Millionen Euro Transfervolumen: Die Gründe für die Entscheidung von Erling Haaland gegen RB Leipzig
Wochenlang hatten sie bei RB Leipzig von Erling Haaland geschwärmt. Julian Nagelsman hatte sein bestes Englisch herausgeholt und dem Norweger die Vorzüge von Rasenballsport dargelegt. Ausgesprochen offensiv hatten die Leipziger um den Wunderstürmer gebuhlt.
Das alles half nichts. Haaland entschied sich an diesem Sonntag für Borussia Dortmund. Denn bei dem millionenschweren Deal zählten letztlich sogenannte weiche Faktoren wie Umfeld und besssere Entwicklungschancen kaum. Letztlich entschieden sich der 19-Jährige beziehungsweise sein Berater Mino Raiola vor allem wegen drei Faktoren für den BVB und gegen RB:
Entscheidung von Erling Haaland für den BVB: Schnelles, großes Geld, enorme Erwartungshaltung
Erstens: Geld. Zwar kostete Haaland nur 20 Millionen Euro Ablöse. Doch das Gesamtvolumen des Transfers beträgt nach RBlive-Informationen inklusive Handgelder für Spieler und Familie, Beraterprovision und Gehalt etwa 90 Millionen Euro. Das heißt: Etwa 50 Millionen Euro zahlt der BVB zusätzlich zu Gehalt und Ablöse extra, um Haaland zu bekommen. Durchaus ein Risiko, wenn man Alter und Verletzungsanfälligkeit des Angreiferes bedenkt.
Zweitens: Zeitpunkt. Haaland wollte Salzburg sofort verlassen. RB hätte den Jungstar aber erst ab Sommer gebrauchen können, da Yussuf Poulsen und Patrik Schick ganz ähnliche Stürmertypen sind. Der 1,94-Meter-Mann wollte aber die Gunst der Stunde nutzen und bereits im Winter die große Herausforderung suchen.
Drittens: Einsatzchancen. Bei RB wäre Haaland ein hochbegabter Spieler unter vielen gewesen, der sich zunächst hätte hinten anstellen müssen. In Dortmund ist er von Beginn an gesetzt und könnte zum Star der Rückrunde avancieren, wenn es gut läuft. Auf einen Stürmertyp wie ihn hat der BVB gewartet.
Haaland hat sich somit für das große Geld und den schnellen Wechsel entschieden, muss aber bei enormer Erwartungshaltung auch sofort liefern. Ein nachhaltiger Aufbau ohne den ganz großen Druck, um den Grundstein dafür zu legen, in zwei, drei Jahren einen Vertrag bei einem ganz großen Klub zu unterschreiben, ist im Karriereplan des wuchtigen Goalgetters offenbar nicht vorgesehen.
RB muss einsehen, dass es in diesen Transfer-Dimensionen nicht mitspielen kann und muss mal wieder einen begehrten Spieler des Schwesterklubs ziehen lassen. Doch es ist aus Sicht des Bundesliga-Herbstmeisters nur konsequent, beim Wettbieten um Haaland die eigenen finanziellen Grenzen nicht überschritten zu haben. (RBlive/ukr)