„Äbbelwoi” statt „Brause-Mist” Trash-Metal-Band Tankard heizt der Eintracht-Kurve ein
Ein Pfeifkonzert wie Helene Fischer musste die Thrash-Metal-Band Tankard nicht über sich ergehen lassen. Während der Schlager-Star im Berliner Olympiastadion 2017 lautstark ausgebuht wurde, feierten die Frankfurter Fans die Band, die seit 2006 den Vereinsklassiker „Schwarz-weiß wie Schnee” singt und vor der Eintracht-Kurve darbot. Die Folge: Tankard war - im Gegensatz zu Helene Fischer - auch 2018 beim Pokalsieg der Hessen gegen den FC Bayern wieder live im Stadion gefragt und wird es an diesem Samstag (20 Uhr/ZDF und Sky) gegen RB Leipzig erneut sein.
Sänger Andreas „Gerre” Geremia freut sich auf sein viertes Pokal-Endspiel nach 2006, 2017 und 2018. Die Metal-Band soll den Frankfurter Fans vor dem Anpfiff einheizen. „Wir werden vor die Kurve gehen und sehen, was passiert. Es wird auch keine Bühne geben, es sind ja nur dreieinhalb Minuten. Wir machen das aus dem Bauch heraus”, sagte Geremia.
Tankard-Sänger stichelt: „Hätte mir lieber ein Endspiel gegen einen Traditionsverein gewünscht”
Der 56-Jährige hat eine klare Vorstellung, was mit dem goldenen Pokal nach dem Endspiel passiert - und was nicht. „Ich hätte mir lieber ein Endspiel gegen einen Traditionsverein gewünscht als gegen einen solchen Retortenklub. Aus dem Pokal muss Äbbelwoi getrunken werden und nicht so ein Brause-Mist”, sagte Geremia der dpa. Im Vorjahr hatte Leipzigs Profi Kevin Kampl das Sponsorengetränk des Klubs aus Sachsen in den Pokal gekippt - und dafür Kritik abbekommen. Dennoch hatte der Routinier angekündigt, die Aktion zu wiederholen.
Beim Europa-League-Endspiel vor einem Jahr trat Tankard lediglich beim Fanfest in Sevilla auf, weil ein Auftritt im Stadion nicht genehmigt wurde. Seither hat sich bei der Eintracht nicht alles zum Guten verändert, wie Geremia feststellt. „Für mich gab es da nur Verlierer. Der Verein und alle Beteiligten haben kein gutes Bild abgegeben im vergangenen halben Jahr. Es war ein bisschen diva-like”, sagte der Sänger mit Blick auf die Streitigkeiten im Vorstand und die Querelen um Trainer Oliver Glasner, der die Eintracht nach dem Finale verlässt.
RB-Fans feiern zu „Leipzig on fire”
Eine Band wird es vor der RB-Kurve nicht geben, aber die über 23.000 RB-Fans werden mit dem Kurvenhit „Leipzig on fire” eingestimmt.