RB Leipzig"Abschlachtung von Menschen": Fangruppierung von RB Leipzig ruft zum Boykott der WM in Katar auf
Die Fußball-Weltmeisterschaft 2022 in Katar steht seit Jahren in der Kritik. Laut der englischen Zeitung "Guardian" sollen seit 2010 bei Bauarbeiten für die WM über 6500 Menschen gestorben sein. Zuletzt hatten sich die deutsche und weitere Nationalmannschaften mit T-Shirt-Botschaften mit Bezug auf das WM-Gastgeberland für Menschenrechte stark gemacht.
Auch die RB-Fangruppierung L.E. United teilt die Kritik an der WM-Vergabe. Das Turnier in dem Emirat wird in einem Facebook-Beitrag als "absoluter Gipfel der Ausschlachtung unserer geliebten Sportart" bezeichnet. Richtigerweise müsse vom "Gipfel der Abschlachtung von Menschen" gesprochen werden, schreiben die RBL-Fans weiter. "Dort, wo gerade tausendfaches menschliches Elend geschieht, zieht in wenigen Monaten der Glamourzug Fußball ein". Für die Anhänger ist es nicht zu fassen, "dass sämtliche Fußballverbände weltweit nur zuschauen".
Lob für niederländischen Rasenlieferanten, der WM boykottiert
Positiv wird in dem Beitrag der niederländische Rasenlieferant Hendriks Graszoden erwähnt, der seine Lieferzusage für das Turnier zurückgezogen hatte. So ein Vorgehen erwartet die Fangruppierung auch von Verbänden, Vereinen und Nationalspielern. "Es kann nicht sein, dass unsere Spieler auf den blutgetränkten Fußballäckern in Katar auflaufen!" Daher werde das Blut "ewig" an ihren Stollen kleben. Der Beitrag endet mit dem Hashtag #WMBoykottjetzt. Ein direkter Aufruf zum Fernbleiben von der Weltmeisterschaft, bei der zahlreiche RB-Profis - für das DFB-Team voraussichtlich Lukas Klostermann und Marcel Halstenberg - auflaufen werden.
Um L.E. United war es - wie um viele anderen RB-Fangruppierungen - seit Ausbruch der Corona-Pandemie ruhig geworden. In den Jahren davor stand LEU aufgrund gewalttätiger Handlungen und Pöbeleien gegen andere RB-Fans in der Kritik. Zudem teilten ehemalige Mitglieder in den sozialen Netzwerken rechte bis rechtsradikale Positionen. Die Gruppe selbst stritt ab, einer bestimmten ideologischen Richtung anzugehören. L.E. United hatten sich nach den Attacken von Dortmunder Gewalttätern auf RB-Fans im Februar 2017 formiert.