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RB Leipzig„Absolute Scheiße gespielt”: Gladbach verliert historisch – Eberl stützt Hütter vor Duell gegen RB Leipzig

Von (RBlive/sid) 05.12.2021, 20:04

Historisches Desaster vor dem Gastspiel bei RB Leipzig (Sa., 15.30): Borussia Mönchengladbach ist nur 39 Tage nach dem Pokalcoup gegen Bayern München in eine tiefe Herbstdepression verfallen. Die Mannschaft von Trainer Adi Hütter kassierte nach einer unterirdischen Leistung beim 0:6 (0:6) gegen den SC Freiburg die höchste Heimniederlage in der Fußball-Bundesliga seit 23 Jahren und stürzte auf Platz 13 ab. Die Tore fielen allesamt in der ersten Hälfte innerhalb von 37 Minuten. Das gelang einer Auswärtsmannschaft in der Bundesliga noch nie.

Auf Hütter wartet eine ungemütliche Vorweihnachtszeit. Erst in der vergangenen Woche hatte sich sein Team den Zorn des Anhangs durch die bittere 1:4-Niederlage beim Erzrivalen 1. FC Köln zugezogen. Doch Sportdirektor Max Eberl steht zu ihm. „Man entscheidet sich für was, man geht einen Weg und da heißt es auch, mal durch dick und dünn zu gehen und nicht sofort die Entscheidung zu fällen, dass man irgendwas verändert”, sagte Eberl bei DAZN. Hütter selbst entschuldigte sich bei den Zuschauern „für unser Auftreten, das so nicht zu akzeptieren ist“. Sein Team sei „in Schockstarre“ gewesen, „das war für mich unerklärlich.“

„Desolat verteidigt”, „Katastrophe gespielt”

Führungsspieler Jonas Hofmann klagte: „Wahnsinn, dass wir vier Standardgegentore kriegen. Wir haben desolat verteidigt. Gefühlt war das Spiel bei 0:4 vorbei. Wer letzte Woche gedacht hat, es geht nicht noch tiefer, ist eines Besseren belehrt worden.“ Sein Teamkollege Patrick Herrmann fand drastischere Worte: „Wir haben absolute Scheiße und Katastrophe gespielt.“

In einer denkwürdigen ersten Halbzeit bestraften Maximilian Eggestein (2.), Kevin Schade (5.), Philipp Lienhart (12.), Nicolas Höfler (19.), Lucas Höler (25.) und Nico Schlotterbeck (37.) die zahlreichen Unzulänglichkeiten der Gastgeber eiskalt. Fünf Tore nach 25 Minuten waren in der Bundesliga zuvor nur den Gladbachern selbst 1984 beim 10:0 gegen Eintracht Braunschweig gelungen, einer Auswärtsmannschaft hingegen noch nie.

Abwehr wie ein Hühnerhaufen

Die Freiburger beendeten durch den höchsten Auswärtssieg ihrer Ligageschichte ihre Negativserie von drei Niederlagen. Damit liegt die Mannschaft von Trainer Christian Streich auch nach dem 14. Spieltag auf einem Champions-League-Platz. „Absolut surreal“ fand Schlotterbeck die erste Halbzeit: „Da kommst du in einen Flow rein, und plötzlich steht's 6:0.“

Hütter veränderte seine Startelf im Gegensatz zum Köln-Spiel auf zwei Positionen. Marcus Thuram und Stefan Lainer ersetzten Kapitän Lars Stindl und Patrick Herrmann. Bei den Gästen rückte nach der Niederlage beim Aufsteiger VfL Bochum Ermedin Demirovic für Woo-Yeong Jeong in die Anfangsformation. Stürmer Nils Petersen saß nach überstandener Knieverletzung zunächst auf der Bank. Den Ex-Nationalspieler benötigten die Gäste auch gar nicht, sie nahmen auch ohne Petersen die Einladungen der Gladbacher dankend an. Nach Vorarbeit von Schade sorgte Eggestein aus kurzer Distanz für die Führung. Schade legte nach Flanke von Christian Günter nur drei Minuten später nach.

Die Abwehr des fünfmaligen deutschen Meisters glich einem Hühnerhaufen. Keine Zuordnung, keine Raumaufteilung - die Freiburger wunderten sich selber über ihre Freiheiten. Innenverteidiger Lienhart erzielte bereits sein viertes Saisontor, Höfler, Höler und Schlotterbeck machten die Kopfballtreffer Nummer zwei, drei und vier im Borussia-Park.

Gladbacher Fans singen: „Oh, wie ist das schön”

Die Gladbacher Fans unter den 10.025 Zuschauern reagierten auf die erste Heimniederlage der Saison schon früh mit einem Pfeifkonzert, dann stimmten sie hämisch in die Freiburger Gesänge ein: „Oh, wie ist das schön.“ Einige verließen auch schon nach der ersten Halbzeit das Stadion.

Und Hütter? Der stand fassungslos an der Seitenlinie und reagierte auf die Vorstellung seiner Mannschaft mit einem Doppelwechsel nach einer halben Stunde. Lainer und Alassane Plea mussten runter - der Coach hätte auch die neun anderen Spieler auswechseln können.