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Altdeutsch brasilianisch Warum „Freigeist” Romulo sofort zündet

Romulo besticht bei RB Leipzig früh in der Saison mit Toren, Vorlagen und einem Dienstethos, der Mitspieler und Trainerteam begeistert.

Von Martin Henkel 15.10.2025, 15:44
Technisch beschlagener Kämpfer mit tollem Komplettpaket: Romulo Cardoso.
Technisch beschlagener Kämpfer mit tollem Komplettpaket: Romulo Cardoso. (Foto: imago/Nico Herbertz)

Leipzig – Der Brasilianer in Romulo kam zum Vorschein vergangenen Dienstag beim Geheim-Test gegen Dukla Prag. RB-Trainer Ole Werner hatte seinen Stürmer eigentlich als hängende Spitze aufgeboten, auf der Position der Zehn also, Spielmacher-Terrain. Romulo bedankte sich dafür, und übernahm vor lauter Freude auch gleich noch die Rollen der defensiven Mittelfeldspieler mit.

Spätestens im Jugendalter wird solcher Überschwang eigentlich unterbunden. Doch Werner ließ ihn gewähren, als Ausnahme, die die Regel bestätigt. Denn der 1,93 Meter große Südamerikaner befolgt normalerweise jede Anordnung seines Trainers buchstabengetreu. „Er hat sich diesmal weit aus seiner Rolle herausbewegt”, sagte Werner später lächelnd und beendete den Skandal mit: „alles gut”.

Lebende Chiffre für den neuen Geist

Es sind goldene Tage für den Übungsleiter des Rasenballsportkaders, in dem Romulo Cardoso nicht nur sein Stürmer erster Wahl ist, sondern auch sein Vorzeigeprofi, ein Sinnbild und eine lebende Chiffre für den neuen Geist, den das im Vorjahr so gebeutelte RB-Personal beseelt. Romulo ist stets guter Laune, es fließt Demut in seinen Adern, er ist fit und mit zwei Treffern und einer Vorlage jetzt schon erfolgreicher als erwartet.

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Normalerweise dauert es, bis Spieler aus Ligen wie der türkischen Süper Lig im deutschen Fußball ankommen. Romulo aber zündet seit seinem ersten Spiel von Beginn an, dem gegen Heidenheim, in dem er sein erstes Tor für RB schoss.

Bisherige Vita ohne Glamour

Ein Einstand wie dieser ist ganz nach dem Geschmack der neuen Gestalter am Cottaweg, wo wieder von unentdeckten Talenten geredet wird, die man mit Sachverstand und kaufmännischem Weitblick zu Topspielern veredelt. Romulo machte Rasenballsport beim kleinen türkischen Erstligisten SK Göztepe Izmir ausfindig.

Kein Glamour findet sich bislang in der Vita des Rechtsfußes. Geboren wurde er in Marialva, im brasilianischen Bundesstaat Paraná. Aufgewachsen ist er auf den Trainingsplätzen des Maringá FC. Mit 16 der Wechsel zum Topklub Athletico Paranaense (81 Spiele, zehn Tore), mit 22 folgte der Transfer zu Göztepe. In diesem Sommer funkte RB in die Biografie und ließ sich den Kauf satte 20 Millionen Euro kosten. Eine Rekordeinnahme für Göztepe.

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In der Türkei schoss Romulo 22 Tore in 46 Spielen und legte 13 auf. Dafür bekam er den türkischen Spitznamen „Çingenem”, was wörtlich übersetzt „mein Zigeuner” heißt. Im Kontext ein Synonym für „Freigeist“. Das ist die Seite, die Ole Werner am Dienstag zu sehen bekam.

Romulo: „Ich war bereit”

Die andere ist eher altdeutsch – beflissen, diensteifrig, diszipliniert. Jüngst zog Romulo ein kleines Fazit seiner ersten knapp 100 Tage bei RB, in denen er aus dem Stand in den jüngsten fünf Spielen zur Startelf gehörte. Wieso er so schnell angekommen sei in der Bundesliga, wurde er gefragt. Antwort: „Ich war bereit.” Ob ihm das Wetter zusetze, der erste kalte Herbst im Leben? „Nein, ich mag das Wetter, auch wenn es schon anders ist als in Brasilien.” Und wie er den deutschen Fußball wahrnimmt: „Sehr physisch, sehr intensiv, das gefällt mir.“

Abwehrchef Willi Orban hat Romulo vor wenigen Wochen als „sehr klar im Kopf beschrieben”. Ole Werner nimmt an seinem Angreifer dieselben Qualitäten wahr. Er läuft als in vorderster Front unermüdlich und die Gegner hoch an, er macht als Wandspieler Bälle fest und verteilt sie, er sprintet als Leichtathlet in jede erdenkliche Offensivposition – und ist dabei äußerst gewandt am Ball und tritt schlussendlich als Vollstrecker auf. „Man sieht, wie er gegen den Ball arbeitet”, sagte Werner neulich stellvertretend für die wertvollen Talente seines Brasilianers mit der altdeutschen Art, „und dadurch der ganzen Mannschaft das Verteidigen erleichtert. Das ist elementar für unser Spiel.”

Romulo mag die Aufgabe, er mag es überhaupt im deutschen Fußball. „Die Spiele hier sind sehr hart, mit viel Intensität”, sagte er vorige Woche und schäumte auf seine eher unbrasilianische Art beinahe über: „Ich mag die Art Fußball, die in der Bundesliga gespielt wird.”

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