„Bayern bisschen durchbewegt” Wie RB Leipzig das Topspiel auf seine Seite zog
Marco Rose war nach eigenem Bekunden „mega ruhig” in der Kabine. Statt vieler emotionaler Worte veranschaulichte der Trainer von RB Leipzig seinen Spielern ganz „sachlich”, wie auch Kapitän Willi Orban bestätigte, woran es in der ersten Halbzeit gegen Bayern München haperte.
Rose in der ersten Hälfte: „Naja, die Vollgas-Veranstaltung ist es heute nicht”
„Ich hatte auch das Gefühl, naja, die Vollgas-Veranstaltung ist es heute nicht, die wir hier schon ein paar Mal gesehen haben. Aber wir haben auch nicht viel zugelassen. Wir haben ordentlich verteidigt, hatten anständige Ballgewinne, aber der Übertrag mit Ball hat uns komplett gefehlt”, hatte Rose analysiert. Also zeigte er seinen Spielern zuerst zwei, drei Szenen, in denen sie den Ball im letzten Drittel leichtfertig verloren oder unsauber gespielt hatten.
Rose forderte von seinen Defensivspielern mehr Geduld im Spielaufbau ein, um Stürmer Eric-Maxim Choupo-Motiung auch mal zwischen den Abwehrspielern laufen zu lassen. „Wir haben die Bayern bisschen mehr durchbewegt, nicht versucht, gleich den ersten Ball durchzudrücken”, lobte der Coach.
Ruhe, Verlagerungen, Mut im Pressing
Roses zweiter Punkt war, mehr Verlagerungen einzubauen, um sich aus der Enge des Münchner Pressings zu befreien. Im Aufbau wie im letzten Drittel war RB sauberer und ruhiger am Ball. „Die Bayern machen gut Druck, wenn sie dich auf einer Seite haben, wird es schwierig”, erklärte Rose. „Aber dann musst du eben versuchen, die andere Seite zu finden.”
Und drittens agierte RB noch mutiger im Pressing. „Wir hatten noch bessere Ballgewinne, Bayern konnte nicht so hintenrausspielen, wie sie das normalerweise gewohnt sind. Dann wirkt das für uns angenehmer und besser”, berichtete Rose. Durch enge Abstände im Mittelfeld bekamen die Leipziger immer Druck auf den Ball und zwangen nun die Münchner wie Joshua Kimmich vor dem Ausgleich oder Dayot Upamecano beim Foul an Dominik Szoboszlai zu Fehlern.
Szoboszlai & Co. zeigen Reaktion
Zudem steigerten sich einige Akteure wie Dominik Szoboszlai in den zweiten 45 Minuten immens. „Wir hatten selbst den Willen, dass wir das schaffen können, in unserem Stadion, vor unseren Fans zurückzukommen. Die zweite Halbzeit war für die Bayern nicht so einfach, wie sie dachten”, sagte der Vorlagengeber zum 1:1 von Marcel Halstenberg.
Auch Kapitän Willi Orban war zufrieden mit der Reaktion der Mannschaft auf die offensiv schwache Leistung der ersten 45 Minuten: „Das haben wir perfekt umgesetzt in der zweiten Hälfte, kamen mehr in die Verlagerungen, konnten mehr Räume kreieren.”