RB Leipzig"Bin bei Gladbach angestellt" Darum jubelte Hannes Wolf nach seinem Treffer gegen RB Leipzig
Dass Hannes Wolf keine große Lust verspürt, zu seinem Arbeitgeber RB Leipzig zurückzukehren, ließ er jeden wissen, der Samstagabend dem Spiel von Borussia Mönchengladbach gegen die Sachsen beiwohnte. Ob im Stadion oder am Bildschirm. Der Österreicher traf in der 60. Minute zum späteren 1:0-Sieg und jubelte, als wäre er bei den Borussen angestellt - und nicht noch bei RB.
"Möchte gern länger bleiben"
Normalerweise halten sich Spieler bei Treffern gegen frühere Vereine mit dem Bejubeln von Treffern zurück. Vorausgesetzt, sie haben nicht die schlechteste Zeit bei ihren Ex-Klubs verbracht. Das ist bei Hannes Wolf aber nicht der Fall. Er kam mit schwerer Knöchelverletzung aus Salzburg nach Leipzig, spielte in einem Jahr nur fünf Mal und hofft deshalb, dass aus der Leihe ein Geschäft wird."Ich möchte gern länger hierbleiben", sagte er nach der Partie.
Auf seinen Torjubel angesprochen, meinte der 21-Jährige: "Das war überhaupt nicht komisch für mich. Ich bin in Gladbach angestellt." Ganz korrekt freilich ist das nicht. Er ist für ein Jahr geliehen, eine Kaufoption ist an eine unbekannte Anzahl von Spielen geknüpft.
Trotzdem spielte auch RB-Coach Julian Nagelsmann den Treffer seines früheren Profis und dessen Jubel herunter. "Dass er gegen RB trifft: Okay, dass ist sein Job, er wird von Gladbach bezahlt." Der 33-Jährige freute sich für den "Mensch Hannes Wolf", dass er mal wieder von Beginn an spielen konnte und getroffen hat. Überragend sah er seine Leistung aber nicht. "Er hatte eine gute Chance, ansonsten hatten wir ihn im Griff!"
Wie es für den schmächtigen U-21-Nationalspieler in Zukunft weitergeht, ist offen. Auch bei den Borussen ist er nicht erste Wahl. Die Partie gegen die Ex-Kollegen war seine zweite von Beginn an. RB hatte ihn dem Vernehmen nach eigentlich gern verkaufen wollen. Niemand aber zeigte ernsthaft Interesse.
Knoten geplatzt?
Außer Gladbach und Wolfs Ex-Trainer bei Red Bull Salzburg, Marco Rose. Beide kennen sich seit gemeinsamen Tagen in der Jugend des österreichischen Serienmeisters."Mein Verhältnis zu Marco Rose ist gut, offen, er kennt mich, seit ich 15 Jahre alt bin", sagte Wolf. Er hält es für "Schicksal, dass wir wieder zusammenarbeiten. Das war der Grund, dass ich hierhergekommen bin."
Über Spielzeit, will er jetzt wieder "auf sein Toplevel" und wünscht sich, "dass der Knoten geplatzt ist." Coach und Kollegen freute es auch. Alle gratulierten ihm nach der Partie. Rose:"Ich habe ihm gesagt, dass ich mich für ihn freue. Er hatte keine einfache Zeit in Leipzig, hat zu wenig gespielt. Bei uns bekommt er die Chance, mehr zu spielen."
Und auch Jonas Hofmann eilte nach der Partie zu dem Neuen aus den schwierigen Leipziger Verhältnissen: "Es freut mich sehr für Hannes, er hat es sich verdient, das habe ich ihm nach Abpfiff auch gesagt."