"nicht den Mannschaftsbus vor dem Tor parken" Heidenheim-Coach Schmidt will auch gegen RB "unangenehm sein"
Aufsteiger Heidenheim verlor das Hinspiel gegen RB Leipzig 1:2. Für Trainer Frank Schmidt ist das kein Grund, gegen die formstarke Rose-Elf zur Mauertaktik zu greifen.
Heidenheim - RB Leipzig kann seine Serie in der Fußball-Bundesliga am Samstag (15.30 Uhr) beim 1. FC Heidenheim ausbauen. Seit sechs Spielen ist die Elf von Marco Rose ungeschlagen, in den vergangenen zehn Partien kassierte RBL nur eine Niederlage (1:2 gegen den FC Bayern). Verständlicherweise will Heidenheims Trainer-Urgestein Frank Schmidt einen Leipziger Erfolg beim Aufsteiger unbedingt verhindern. "Ich freue mich auf das Leipzig-Spiel. Eine riesige Herausforderung. Wir sind Außenseiter, brauchen jeden Punkt und wollen wie in jedem Spiel etwas holen", sagte der 50-Jährige im Interview mit der LVZ.
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Schmidt weiß auch aus seinem Videostudium, dass RB derzeit in Topform ist. "Man weiß, was da auf uns an Qualität und Geschwindigkeit zu rauscht, aber man kann es mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nicht in jeder Phase des Spiels verhindern." Dennoch will er sich treu bleiben und auch gegen Topteams der Fußball-Bundesliga wie Dortmund, Bayern, Stuttgart oder eben Leipzig "nicht den Mannschaftsbus vor unserem Tor" parken.
RB-Gegner Heidenheim: "Identifikation und Leidenschaft sind nicht verhandelbar"
Das heißt konkret: "Wenn der Gegner den Ball hat, wollen wir unangenehm sein und uns die Kugel holen. Und dann geht’s ab nach vorne. Fußball ist ein einfaches Spiel, wir wollen es nicht verkomplizieren. Über allem steht Identifikation und Leidenschaft. Diese beiden Dinge sind in Heidenheim nicht verhandelbar."
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Schmidt verbindet übrigens eine lange Geschichte mit Leipzig. Seine B- und A-Lizenz als Trainer machte Schmidt in Leipzig-Abtnaundorf 2013 in der Dritten Liga coachte der gebürtige Heidenheimer seine ersten beiden Spiele gegen RB (0:2/1:1) und den damaligen Trainer Alexander Zorniger. Am Ende der Saison stieg der FCH vor Leipzig als Drittliga-Meister in die zweite Liga auf, wo beide Teams bis zum RB-Aufstieg 2016 noch vier weitere Mal aufeinander trafen.
Das Hinspiel im Dezember, das erste Duell der Teams nach sieben Jahren, gewann RB übrigens 2:1. Frank Schmidt wird alles dafür tun, damit sich so ein Resultat am Samstag nicht wiederholt. Und um die letzten Punkte für den Klassenerhalt zu holen. "Wir sind megastolz auf unsere 34 Punkte und die Art und Weise, wie die zustande gekommen sind", sagt Schmidt. "Wir sind noch nicht durch, aber selbstbewusst und stark genug, um zu sagen: Wir gehen das mit großer Energie an, wollen und werden es schaffen."