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nach Comeback im Tor „Das ist Leistungssport”: So schob sich Gulacsi an Blaswich vorbei

Peter Gulacsi ist wieder Stammkeeper bei RB Leipzig. Nach seinem ersten Bundesliga-Spiel nach knapp 500 Tagen berichtete er, wie er sich peu á peu zurückkämpfte.

Von Ullrich Kroemer 06.02.2024, 06:00
Einzige brenzlige Situation: Peter Gulacsi gegen Yorbe Vertessen.
Einzige brenzlige Situation: Peter Gulacsi gegen Yorbe Vertessen. (dpa/Jan Woitas)

Peter Gulacsi zupfte nach seinem ersten Bundesligaeinsatz seit Herbst 2022 zufrieden und erleichtert die Tapes von den Fingerknöcheln. Sein Comeback für RB Leipzig beim 2:0 gegen Union Berlin war geglückt. Sofern er gesund bleibt, keine Sperre riskiert oder sich gravierende Patzer leistet, wird er für den Rest der Rückrunde wieder Stammkeeper sein. So wie all die Jahre zwischen 2016 und 2022.   

Eine Schrecksekunde hatte Gulacsi in der Anfangsphase zu überstehen, als er gegen Unions Stürmer Yorbe Vertessen herauseilte und den Ball wohl auch außerhalb des Strafraums mit der Hand touchierte. Doch der Referee ahndete die Szene nicht. Sonst war der 33-Jährige aufmerksam, aber bis auf eine Flanken-Bogenlampe und einen zu mittig platzierten Kopfball von Vertessen nicht gefordert.

Gulacsi über den Wechsel: „Der Trainer hat es so entschieden”

„Wir haben als Mannschaft konzentriert verteidigt. Das erste Spiel nach so langer Zeit war nicht so kompliziert für mich, weil die Jungs es extrem gut gemacht haben”, freute sich Gulacsi. „Man hat von der ersten Minute an gesehen, dass wir für dieses Spiel brennen.”

Am Freitag hatte Trainer Marco Rose bekanntgegeben, dass von nun an wieder der Ungar und nicht mehr wie bisher Janis Blaswich zwischen den Pfosten stehen werde. „Das ist am Ende Leistungssport”, sagte Gulacsi. „Wir hatten ein paar Wochen, in denen wir nicht so stabil waren wie zuvor, der Trainer hat es so entschieden.”

Doch wie genau hat sich der Ex-Kapitän eigentlich an Blaswich vorbeigeschoben? „Nach so langer Verletzungspause war es für mich wichtig, monatelang auf höchstem Niveau zu trainieren”, berichtete Gulacsi. „Ich habe auch in der Zeit Gas gegeben, in der ich nicht die Nummer eins war und hart daran gearbeitet, dass ich irgendwann wieder die Chance bekommen.”

Gulacsi: „Nicht das Gefühl, dass mir Spielpraxis fehlt”

Rund um den Jahreswechsel, als Blaswich zuvor nach einem langen Jahr einige Unsicherheiten unterlaufen waren, war der Platzhirsch da. „Ich habe versucht, diese kleine Chance in der Vorbereitung zu nutzen, wo ich sehr gut trainiert habe”, sagte Gulacsi nach Abpfiff. Das hatte Rose dazu veranlasst, zu Jahresbeginn zwei Nummer einsen auszurufen. Daraus wurde drei Wochen später der Wechsel im Tor. „Wir haben uns den Start in der Bundesliga nicht so vorgestellt, keiner hat sich gewünscht oder erwartet, dass ich meine Chance so schnell bekommen würde”, wunderte sich der Keeper selbst.

Weil ohne englische Wochen mehr Zeit zum Trainieren auf dem Großfeld blieb, arbeitete sich Gulacsi Einheit für Einheit wieder näher an die Stammformation heran. „Wir haben in den vergangenen Wochen viel Elf gegen Elf gespielt. Das hat mir einfach gutgetan. Ich hatte nicht das Gefühl, dass mir Spielpraxis fehlt”, konstatierte er nach der Rückkehr.

„Wertschätzung und Respekt für Blaswich”

Sein Verhältnis zu Blaswich sei nach wie vor intakt, betont er. „Wir haben eine sehr hohe Wertschätzung füreinander und gegenseitigen Respekt. In der Zeit, in der er gespielt hat, habe ich versucht, ihn so gut ich konnte zu unterstützen.” Nun erwartet er das andersherum genauso.

Sein kurzfristiges Ziel ist, mit RB eine neue Zu-Null-Serie zu starten und sich in den kommenden Begegnungen zu bewähren. „Wir haben es extrem thematisiert, dass wir die Null wieder brauchen”, so Gulacsi. Dass das nach 14 Spielen erstmals wieder gelang, dabei half die eingespielte Abwehr. „Willi und Klosti haben sehr gute Entscheidungen getroffen, in welchen Phasen der Ball gespielt werden kann und wann er geklärt werden muss. Diese Klarheit brauchen wir wieder”, sagte „Pete”.

Langfristiges Ziel ist, auch in der ungarischen Nationalmannschaft wieder an seinem Konkurrenten Dénes Dibusz vorbeizuziehen und bei der Europameisterschaft in Deutschland im Tor zu stehen. „Unser Torwart hat das während der Quali sehr gut gemacht, wir waren sehr erfolgreich. Das war eine ähnliche Situation wie hier in Leipzig”, befand Gulacsi. „Wenn ich hier bis Sommer spielen kann, erhöhe ich natürlich die Chancen, vielleicht auch für Ungarn im Tor zu stehen. Aber ich konzentriere mich auf das Hier und Jetzt.”

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