RB LeipzigCorona-Krise: Erste Bundesliga-Profis verzichten auf Teile ihres Gehalts

Die Fußballprofis von Borussia Mönchengladbach haben als erste Spieler der Bundesliga einen freiwilligen Verzicht auf Teile des Gehaltes angekündigt. "Ich bin sehr stolz auf die Jungs. Sie wollen etwas an Borussia zurückgeben. Der Trainerstab hat sich dem angeschlossen, genau wie unsere Direktoren und Geschäftsführer", sagte Sportdirektor Max Eberl am Donnerstag.
Die Borussia soll so nach Angaben der Rheinischen Post monatlich mehr als eine Million Euro einsparen. Der Impuls zu dem ungewöhnlichen Schritt sei aus der Mannschaft gekommen, betonte Eberl. "Die Spieler wissen, was los ist. Es ist ihr Job, sie haben sich schon selber informiert und sich Gedanken gemacht. Die Mannschaft hat angeboten, auf Gehalt zu verzichten, wenn sie dem Klub und damit auch den Mitarbeitern helfen kann", sagte Eberl.
Kurzarbeit in der Bundesliga: Spieler müssen Zustimmung geben
Generell sind die Klubs angesichts der Coronavirus-Pandemie bei Gehaltseinsparungen auf den Goodwill der Spieler angewiesen. „Einseitige Gehaltskürzungen sind nicht möglich“, sagte Arbeitsrechtler Lennard Martin Lürwer im Interview der Deutschen Presse-Agentur. Auch Gehaltsstundungen oder die Durchsetzung von Kurzarbeit gehen nur über eine „individuelle Vereinbarung mit dem Spieler.“
Auf die Verbände kommt bei einer Verlängerung der Saison bis in den Juli hinein das Problem zu, dass sie ihre Lizenzordnung ändern müssten. Denn die Spielerverträge laufen in dem „starren Befristungsrahmen“ gewöhnlich immer bis zum 30. Juni. Doch auch bei einer Saisonverlängerung können die Clubs nicht einfach auslaufende Verträge einseitig um vier Wochen ausdehnen.
Zahlen Behörden die Millionengehälter der Bundesliga-Stars?
Interessant ist der juristische Fall, sollten Clubs über das Infektionsschutzgesetz Erstattungsansprüche gegenüber den Behörden geltend machen, wenn sich Spieler in Quarantäne befinden. „Für mich scheint es schwer vorstellbar, dass die Behörden für sechs Wochen das volle Gehalt eines Profifußballers zahlen, das - auf das Jahr gesehen - im hohen Millionenbereich liegt. Rein formal betrachtet, müsste es aber so sein“, sagte Lürwer. (sid/dpa/RBlive)