Reaktionen zum Tod von Dietrich Mateschitz Rangnick in tiefer Trauer, Rapid Wien mit bemerkenswerter Geste
Dietrich Mateschitz ist tot. Der Red-Bull-Gründer ist am Samstag im Alter von 78 Jahren gestorben. Nicht nur in der Red-Bull-Welt – RB Leipzig hat am Sonntag mit einem Statement auf dem Tod reagiert – löst die Nachricht Trauer und Reaktionen aus. Ein Überblick, natürlich ohne Ansrpruch auf Vollständigkeit.
„Der Tod von Dietrich Mateschitz erfüllt mich mit großer Trauer. Er war eine zutiefst beeindruckende Persönlichkeit, die mit viel Energie und Ehrgeiz in verschiedensten Bereichen Großes geschaffen hat“, sagte Ralf Rangnick, langjähriger Sportdirektor von RB Leipzig und RB Salzburg am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur
Rangick betonte: „Was sein leidenschaftliches Engagement insbesondere für die erfolgreiche Entwicklung von RB Salzburg und RB Leipzig bewirkt hat, lässt sich kaum in Worte fassen — er hat den Fußball weit über beide Standorte hinaus nachhaltig verändert und auch andere Sportarten entscheidend geprägt. Meine Gedanken sind an diesem schweren Tag bei der Familie sowie bei allen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen seiner Unternehmen und Vereine.“
Durchaus bemerkenswert ist die Reaktion von Rapid Wien. Der Klub, ein großer Konkurrent von RB Salzburg in Österreich, veröffentlichte einen Brief, den Rapid an die Salzburger geschickt hatte.
Darin kondoliert der Rapid-Vorstand und zeigt sich pietätvoll: „Auch wenn wir andere Ansätze in Bezug auf den Betrieb eines Fußballklubs verfolgen, waren und sind die Erfolge des FC Red Bull Salzburg […] für den gesamten Fußball in unserem Lande […] von sehr hoher Bedeutung. Der Klub bitte, die besten Wünsche und die „aufrichtige Anteilnahme“ an die Hinterbliebenen von Herrn Mateschitz zu übermitteln.
Österreiches Regierung und Fußball-Verband würdigen Dietrich Mateschitz
RB Salzburg selbst nahm am Sonntagvormittag Abschied. „Danke Didi“ schrieb der Klub und veröffentlichte ein kurzes Statement: Wir denken an einen Visionär und Menschen zurück, dem gegenüber wir große Dankbarkeit verspüren für alle das, was er uns als Klub ermöglicht hat. Jetzt sehen wir uns mehr denn je in der Verantwortung, sein Lebenswerk und seine Vision zusammen mit Red Bull in seinem Sinne weiterzuführen.“ Man werde Mateschitz als „leidenschaftlichen Unterstützer“ vermissen.
Österreichs Fußball-Verband schrieb in einer Trauer-Meldung bei Twitter: „Durch sein enormes Engagement hat er den österreichischen Fußball national über Jahre geprägt, international ins Rampenlicht gerückt und damit einen entscheidenden Beitrag zu dessen Weiterentwicklung geleistet.“ Dafür gebühre Mateschitz „über alle Vereinsfarben hinweg größter Respekt und Dank“.
Österreichs Staatsspitze hat derweil noch einmal die wirtschaftliche und sportliche Bedeutung des Red-Bull-Gründers hervorgehoben. Er habe ein weltweit bekanntes Unternehmen aufgebaut und gleichzeitig den Spitzensport gefördert, schrieb Bundespräsident Alexander Van der Bellen auf Twitter.
Tod von Dietrich Mateschitz: RB-Fanklub verabschiedet Ehrenmitglied
Sein Lebensweg sei für viele Österreicherinnen und Österreicher „einfach beeindruckend,“ fügte er hinzu. „Er wird uns als einer der wichtigsten und prägendsten österreichischen Unternehmer für immer in Erinnerung bleiben“, schrieb Bundeskanzler Karl Nehammer auf Twitter.
Der RB-Leipzig-Fanklub „Holy Bulls“ schrieb am Sonntag bei Twitter: „Wir trauern um unser Ehrenmitglied Dietrich Mateschitz, dessen engagierten Wirkens für unsere schöne Stadt wir uns immer in großer Dankbarkeit erinnern werden. Möge er in Frieden ruhen. Unsere Gedanken sind bei seinen Angehörigen.“ Dazu wurde ein Foto der „Ehrenurkunde“ des Verstorbenen gepostet.
Auch Mateschitz´ Formel-1-Team Red Bull verneigte sich vor dem Gründer. „Ohne ihn würde ich jetzt hier nicht sitzen“, sagte Weltmeister Max Verstappen am Samstag ergriffen, dankbar und traurig. Die Erfolge von Red Bull seien allein Mateschitz' Verdienst, betonte Marko beim Sender Sky und kündigte an: „Jetzt schauen wir, dass wir zu seinen Ehren an diesem Wochenende noch den Konstrukteurstitel holen.“
Red Bull: Formel-1-Rennstall trauert um Gründer Dietrich Mateschitz
Sebastian Vettel, der mit Red Bull Weltmeister wurde, sagte zum Tod seines großen Förderers Mateschitz habe geschafft, „wovon andere nicht gedacht hätten, dass es möglich ist - egal in welcher Hinsicht. Jetzt ist es ein großer Schock für alle, die ihn auf diesem Weg begleitet haben.“
Die Formel 1 pries Mateschitz als „stillen Patriarchen“. Formel-1-Geschäftsführer Stefano Domenicali würdigte Mateschitz als „unglaublich visionären Unternehmer“. Und auch die ärgste Konkurrenz, sonst gern vereint in Vorwürfen und Anschuldigungen, verneigte sich nun unisono vor dem Lebenswerk des Steirers.
Heiko Wasser, langjähriger Formel-1-Reporter im deutschen TV, verabschiedete sich via Twitter mit einer persönlichen Botschaft: „Visionär, Verrückter, Unternehmer und vor allem MENSCH. Danke, dass ich Sie kennenlernen durfte.“