RB LeipzigDreierpack Timo Werner: RB Leipzig besiegt Mainz und springt auf Rang drei
„Meenzer Fassenacht” ohne Narren? Funktioniert nicht. Ohne die Unterstützung der Mainzer Fans führten die Gäste von RB Leipzig den selbst ernannten Karnevalsklub regelrecht vor. In den vergangenen Jahren hatte RB mit 0:3 und 3:3 stets Mühe im engen, stimmungsvollen Stadion der Nullfünfer gehabt. Doch beim Geisterspuk vor leeren Rängen dominierte Rasenballsport gegen die Rheinhessen mit 5:0 (3:0).
Das Spiel zum Nachlesen im Ticker.
Eine exzellente, spielerische Vorstellung von RB, mit der sich der Klub zurück auf Rang drei schob und eindrucksvoll im Rennen um die Champions-League-Plätze zurückmeldete. Vom 8:0-Rekordsieg im Hinspiel im November unterschied sich die Leistung der Leipziger nur hinsichtlich der Konsequenz vor dem Mainzer Tor.
In Szene gesetzt von den starken Regisseuren Kevin Kampl und Marcel Sabitzer avancierten Timo Werner wie im Hinspiel mit einem Dreierpack (11., 48., 75.) und Yussuf Poulsen mit einem Treffer (23.) und zwei Assists zu den Helden des Nachmittags. Sabitzer, der laut Kicker und Bild vor dreieinhalb Wochen positiv auf Corona getestet worden sein soll, hatte das zwischenzeitliche 3:0 nach Vorarbeit des Dänen erzielt (36.).
Flächenbrand im Mainzer Strafraum
Trainer Julian Nagelsmann hatte nach dem missglückten Start ins Restprogramm flackerndes Lagerfeuer statt Kerzenflämmchen angekündigt. Und seine Spieler sorgten von Beginn an für einen lodernden Flächenbrand in der Mainzer Hälfte. Während die Hausherren agierten wie bei einem Trainingskick, riss RB das Spiel sofort an sich und kombinierte sich mit dem spielerisch besten Personal in einen Rausch.
Nach zwei missglückten Flanken entschied sich Konrad Laimer, der mal wieder als Rechtsverteidiger ranmusste, für eine flache Ablage auf Werner, der mit viel Gefühl aus halbrechter Position gleich die erste Chance nutzte und den Ball mit der Innenseite ins Tor schob. Ein perfekter Start, der den Nationalstürmer nach dem Gerede über Torflaute und mangelnde Chancenverwertung ebenso beflügelte wie das gesamte Leipziger Team.
Poulsen trifft im Jubiläumsspiel
Beim zweiten Treffer durch Poulsen nach genauer Flanke von Sabitzer auf den zweiten Pfosten hielten die indisponierten Mainzer ehrfürchtig Corona-Abstand und ließen den 1,93-Meter-Hünen bei seinem 250. Spiel für RB per Kopf gewähren. Mainz’ Keeper Florian Müller, der den Ball beinahe noch pariert hätte, konnte einem leidtun.
Angetrieben von den gellenden Rufen von Trainer Nagelsmann („Tempo! Tempo!”) machten die Leipziger weiter Betrieb und kamen gegen die wenig kompakten Mainzer sogar zu Kontergelegenheiten. Nach Ballverlust initiierte Sabitzer selbst einen Gegenstoß, den er nach vergebener erster Schusschance durch Christopher Nkunku in der zweiten Welle selbst per Schlenzer ins rechte obere Ecke vollendete.
Werner ist nun bester Scorer der Bundesliga
Nkunku hätte noch vor der Pause das 4:0 erzielen müssen, als er völlig freistehend rechts am Tor vorbeischoss (45.). RB dominierte bereits zur Halbzeit auch in allen statistischen Belangen. am Ende waren es 21:4 Torschüsse, 70 Prozent Ballbesitz und eine überragende Passquote von 90 Prozent.
Sofort nach der Pause machte Werner auch ohne den verletzt ausgewechselten Konrad Laimer (41.) mit seinem zweiten Treffer früh endgültig alles klar. Kampl spielte die Mainzer Abwehr im Alleingang schwindelig und hatte noch das Auge für den Torjäger, der nach Pass von der linken Seite nur noch den Fuß hinzuhalten brauchte. Grotesk wurde es dann, als Poulsen seinen Sturmkollegen von der Mittellinie aus dem Stand heraus mit einem langen Ball in die Spitze schickte. Werner überlupfte den herauseilenden Müller zum 5:0-Endstand.
Mit nun 32 Scorerpunkten führt der 24-Jährige dieses Ranking vor Robert Lewandowski an und liegt nur noch drei Treffer hinter dem Münchner Stürmer. Als erstem Stürmer seit Ulf Kirsten gelang Werner in einer Saison sowohl im Hin- als auch im Rückspiel gegen ein Team jeweils ein Dreierpack. Gegen Mainz trifft Werner mit nun 13 Toren in acht Spielen so häufig wie gegen kein anderes Team. (RBlive/ukr)