RB LeipzigDurststrecke geht weiter: Timo Werner bleibt beim 3:0-Sieg von Chelsea erneut ohne Tor

Timo Werner war durchtränkt vom englischen Regen, als er den Ball mit voller Wucht an die Latte drosch. Wieder nichts, wieder kein Tor - die Durststrecke des Nationalstürmers geht weiter. Auch in dieser 89. Minute sollte der erlösende Treffer nicht fallen, der FC Chelsea gewann zwar 3:0 (1:0) gegen West Ham United, aber der unglückliche Werner blieb ernüchtert zurück.
Der Rekordtorschütze von RB Leipzig, der im Sommer auf die Insel wechselte, ist noch nicht ganz angekommen in der Premier League. Das hatte er gerade erst selbst zugegeben. Sein Chef schützte ihn jedoch am Montag auch nach dem neunten Spiel in Folge ohne Treffer (wettbewerbsübergreifend). "Ich mache mir keine Sorgen", sagte Chelseas Teammanager Frank Lampard: "Es läuft gerade nicht so rund für ihn, aber in dem Moment, wenn sich das ändert, werden wir ganz sicher Tore von Timo Werner sehen."
Werner traf zuletzt am 7. November
Letztmals traf Werner am 7. November im Ligaspiel gegen Sheffield United, insgesamt erzielte er bis dato acht Tore und bereitete sechs weitere vor in seinen 21 Pflichtspielen für die Blues. Das ist gewiss nicht bodenlos schlecht. Aber für die 53 Millionen Euro, die Chelsea im Sommer für ihn an RB Leipzig zahlte, erwarten sie in London mehr. Und sie sehen Dürrephasen besonders kritisch.
Auf der Insel wurde er in den vergangenen Wochen für zahlreiche Chancen, die er kläglich vergab, öffentlich kritisiert. Beispiele dafür gab es auch im Spiel gegen West Ham. In der 43. Minute schoss er völlig frei Hammers-Torwart Lukasz Fabianski an, wobei Teamkollege Christian Pulisic ihm den Ball bei einem Konter viel zu spät servierte, weshalb Werner mit seinem schwächeren linken Fuß abschließen musste. Und kurz vor Ende scheiterte der Deutsche aus spitzem Winkel am Querbalken. Für seinen Coach ist aber entscheidend, dass Werner sich zeigt.
Werner legt Abraham einen Treffer auf
"Er macht den Gegnern Angst und stellt sie vor Probleme", sagte Lampard. Für alles andere müsse man ihm Zeit geben. Denn nicht nur die Liga und das Land sind neu für ihn, sondern auch die Position. Er spielt bei Chelsea eine andere Rolle als in Leipzig. "Da kam ich eher durch die Mitte, aus dem offensiven Mittelfeld", analysierte Werner, bei Chelsea kommt er oft über die Flügel: "Das ist jetzt natürlich etwas ganz anderes, hier muss ich mich neu finden."
Zumindest sammelte Werner beim Chelsea-Sieg trotz der andauernden Offensiv-Flaute einen Scorerpunkt: Er legte Doppeltorschütze Tammy Abraham den wichtigen Treffer zum 2:0-Zwischenstand auf.