„Eines Profi-Vereins nicht würdig” Teutonia-Boss teilt gegen St. Pauli aus
Präsident Liborio Mazzagatti hat deutliche Kritik am FC St. Pauli vor dem Auftritt von Teutonia Ottensen aus Hamburg im DFB-Pokal gegen RB Leipzig (8:0) geübt. Weil der Kiez-Klub es abgelehnt hatte, dass Ottensen das Heimspiel in der ersten Runde im Millerntor-Stadion austragen konnte, wurde die Partie über den Umweg letztlich in Leipzig angepfiffen.
„Ich habe überhaupt kein Verständnis für die Begründung vom FC St. Pauli, muss ich ganz ehrlich sagen”, sagte Ottensens Vereinschef am Dienstag im ZDF. „Das Projekt RB und Ideologie als Begründung vorzuschieben, ist einfach eines Profi-Vereins nicht würdig”, erklärte er.
RB Leipzig überlässt Teutonia Ottensen alle Einnahmen aus der ersten Pokalrunde
St. Pauli hatte seine Entscheidung damit begründet, „dass wir das Millerntor nicht als Bühne für das Spiel zwischen Teutonia und Leipzig zur Verfügung stellen wollen, denn das Millerntor steht als ein Symbol für einen 'anderen Fußball' - und ist somit denkbar ungeeignet für diese Partie”.
Man könne das verstehen, „aber hier spricht ein kleiner Verein, der Nachbar vom FC St. Pauli”. Es sei das größte Spiel der Vereinsgeschichte und das hätten sie gerne in Hamburg ausgetragen, betonte der 48 Jahre alte Mazzagatti. „Die Teutonia hätte es verdient, das Spiel vor heimischem Publikum auszutragen”, sagte RB-Trainer Domenico Tedesco. Sein Kollege David Bergner sagte: „Die Frage ist, wofür St. Pauli steht. RB Leipzig hat alle Regularien erfüllt, um in diesem Wettbewerb spielen zu dürfen. Wir haben es mehr genossen, in so einer schönen Atmosphäre zu spielen, als uns darüber zu ärgern.”
Kleiner Trost: Die Leipziger Vereinsverantwortlichen entschieden, wie bei DFB-Pokalpartien gegen Amateurklubs üblich, die gesamten Einnahmen Teutonia zur Verfügung zu stellen. Die Partie hatte zunächst in Dessau angepfiffen werden sollen, dort wurde aber der Rasen des Paul-Greifzu-Stadions so beschädigt, dass die Partie erneut räumlich verlegt werden musste.