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RB LeipzigOffener Brief an DFB: Verband fragt, woher Profifußballer trotz Salonschließungen ihre Haarschnitte beziehen

Von (RBlive/dpa/hen)
12.01.2021, 22:32
Frisuren vom Wochenende: Die VfB-Profis Gonzalo Castro und Nicolas Gonzalez
Frisuren vom Wochenende: Die VfB-Profis Gonzalo Castro und Nicolas Gonzalez imago/Poolfoto

Der Zentralverband des Deutschen Friseurhandwerks hat in einem offenen Brief an den Deutschen Fußball-Bund seinen Unmut über frischfrisierte Fußballprofis geäußert. In dem an DFB-Präsident Fritz Keller gerichteten Schreiben heißt es: "Mit großer Verwunderung mussten wir daher an den vergangenen Spieltagen feststellen, dass ein Großteil der Fußballprofis sich mit frischgeschnittenen Haaren auf dem Platz präsentierte: Einrasierte Scheitel, auf wenige Millimeter getrimmtes Nacken- und Schläfenhaar, saubere Konturen. Frisuren, die nur professionelle Friseurinnen und Friseure mit Profi-Equipment schneiden können."

Branche unter Druck

Was amüsant klingt, hat einen ernsten Hintergrund. Seit Dezember sind die Friseursalons vom erneuten bundesweiten Lopckdown betroffen und geschlossen. Rund 80.000 Friseurläden sind allein in dem Verband organisiert.

Damit sei eine ganze Branche unter Druck gesetzt geworden, heißt es in dem Schreiben. "Viele Friseurbetriebe sind in ihrer Existenz bedroht, Beschäftigte und Betriebsinhaberinnen und Betriebsinhaber müssen derzeit mit Kurzarbeitergeld oder ganz ohne Einkommen zurechtkommen."

Unmut gegenüber Fußballern wächst

Während also viele Friseur um den Fortbestand ihrer Salons fürchten müssen und auf den Köpfen vieler Bundesbürger die Haare beginnen, wild zu wuchern, laufen an den Wochenenden in der Tat eine Menge Profis mit akkurat sitzenden und geschnittenen Frisuren auf. Aufgrund der aktuellen Bestimmungen kann dies nur bedeuten, dass "schwarz" frisiert werden.

Ex-RB-Profi Demirovic beim Spiel Freiburg gegen Köln am Wochenende
Ex-RB-Profi Demirovic beim Spiel Freiburg gegen Köln am Wochenende
imago/Sportfoto Rudel

Der Unmut gegenüber den topgestylten Kickern, und in der Folge Kundenanrufen bei Friseuren, die zu Schwarzarbeit und Regelverstößen wie Hausbesuchen überreden wollen, so der Verband, wachse dadurch. Es sei ein großes Privileg, dass der Profifußball während einer Pandemie weiter stattfinden dürfe. "Wir appellieren daher an Sie und den DFB: Zeigen Sie in Zeiten wie diesen Solidarität und setzen Sie mit uns ein Zeichen gegen Schwarzarbeit. Lassen Sie uns den Weg der Pandemiebekämpfung gemeinsam gehen."