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  5. Löw-Einstand bei RB Leipzig: Der Good Cop übernimmt

Einstand von Zsolt Löw in Bildern Der Good Cop übernimmt bei RB

Zsolt Löw ist zurück bei RB Leipzig: Nach der Entlassung von Marco Rose leitete der Interimstrainer am Nachmittag seine erste Einheit. Nach 15 Jahren als Co-Trainer ist Löw nun erstmals Chef. Das darf man von dem 45-Jährigen erwarten.

Von Ullrich Kroemer Aktualisiert: 31.03.2025, 22:31
Alte Weggefährten: Zsolt Löw mit Willi Orban und Peter Gulacsi (von links).
Alte Weggefährten: Zsolt Löw mit Willi Orban und Peter Gulacsi (von links). (Foto: RB Leipzig/motivio)

Leipzig – Eingewöhnungsprobleme hat Zsolt Löw bei RB Leipzig nicht. Der 45-Jährige ist ein ausgesprochener Sympathieträger im Fußballbusiness, wenn er nun die Akademie am Cottaweg wieder betritt, öffnen sich Türen und Herzen. In seiner Co-Trainer-Zeit bei Rasenballsport, wo er von 2015 bis 2018 die heißen Jahre mit Bundesliga-Aufstieg, Sensations-Premiere im Oberhaus und erster Champions-League-Teilnahme mitprägte, galt der Ungar stets als Good Cop, als Spielerversteher, als Mittler zwischen Cheftrainer und Mannschaft.

Lesen Sie hier: So begründet RB-Sportchef Schäfer die Entlassung von Rose

Erstmals Chef: Zsolt Löw.
Erstmals Chef: Zsolt Löw.
(Foto: RB Leipzig/motivio)

Klar, dass sich alte Haudegen wie Willi Orban und Peter Gulacsi freuten, ihren alten Weggefährten und Landsmann nun als Interimschef zu begrüßen. Die Bilder vom ersten Training vermitteln viel Zugewandtheit, über den Schmerz der Entlassung von Trainer Marco Rose dürfte das schnell hinweghelfen. Entsprechend spaßbetont lief auch das erste Training.

Lesen Sie hier: Von Vogel bis Löw – Alle Trainer bei RB

Der Ungar soll frischen Wind und Energie bringen.
Der Ungar soll frischen Wind und Energie bringen.
(Foto: RB Leipzig/motivio)

Schäfer erklärt Löw-Engagement

„Zsolt ist sehr herzlich empfangen worden, es gibt viele, mit denen er noch zusammengearbeitet hat. Er hat mit verschiedenen Klubs unglaublich viele Erfahrungen gesammelt, war sehr erfolgreich, hat Titel in unterschiedlichen Ländern gewonnen”, sagte Sportchef Schäfer. Deswegen sei Löw genau der „Richtige, der Truppe diese Energie, dieses Leben einzuhauchen”.

Klopp-Vertrauter an Löws Seite: Peter Krawietz arbeitete 20 Jahre als Assistent an der Seite von Jürgen Klopp.
Klopp-Vertrauter an Löws Seite: Peter Krawietz arbeitete 20 Jahre als Assistent an der Seite von Jürgen Klopp.
(Foto: RB Leipzig/motivio)

Löw löst Blockaden

In der Tat hat Löw als Typ das Zeug, Leidenschaft zu vermitteln, Druck zu nehmen und Blockaden zu lösen. Das war schon im Aufstiegsjahr 2015 vor zehn Jahren so. Im Interview mit der Mitteldeutschen Zeitung sagte Löw damals über den Aufstieg ins Oberhaus: „Unsere Aufgabe war es, den Jungs diesen Druck zu nehmen und ihnen Sicherheit zu geben. Wir mussten ja taktisch und spielerisch gar nichts Besonderes machen, sondern einfach nur das, was wir schon das gesamte Jahr umgesetzt haben, nämlich mit purer Überzeugung spielen.”

Der 45-Jährige soll den Spielern den Druck nehmen.
Der 45-Jährige soll den Spielern den Druck nehmen.
(Foto: RB Leipzig/motivio)

Perspektive als Cheftrainer über die Saison hinaus?

Doch der langjährige Weggefährte von Thomas Tuchel bei Paris St. Germain, dem FC Chelsea und Bayern München ist keineswegs nur ein Motivator. Unter Rangnick war er damals für die Spielnachbetrachtung zuständig, präsentierte die fertigen Analysevideos selbst vor der Mannschaft. Nach sechs Jahren unter Tuchel dürfte Löw auch taktisch hervorragend geschult sein; im Red-Bull-Fußballreich ist er ja auch für Spielphilosophie und die Analyse der Trainer zuständig, beobachtete und beurteilte jüngst noch Marco Rose.

Nun hat er die Rollen getauscht und meistert selbst seine erste Kurzzeit-Station als Cheftrainer. Geplant ist, dass er nach der Saison zu seiner Aufgabe im Team von Jürgen Klopp zurückkehrt, doch sollte Löw durchschlagenden Erfolg haben, ist auch eine Weiterbeschäftigung nicht gänzlich ausgeschlossen.