RB-Einzelkritik gegen Freiburg RB kontert im Nostalgie-Modus
Lange Bälle und schnelle Konter: RB gewinnt im Old-school-Modus gegen den SC Freiburg. Einzelkritik und Noten.
Freiburg/Leipzig – So haben wir die Spieler von RB Leipzig beim 4:1 (3:0) beim SC Freiburg gesehen:
Peter Gulacsi: Konnte sich nur in einer Szene richtig auszeichnen, als er Eggestein Schuss aus spitzem Winkel kurz vor der Pause abwehrte (41.). Beim Tor machte er kurz vor Grifos Schuss einen Schritt nach rechts, weil er eher auf diese Ecke spekulierte, konnte so Grifos perfekt platzierten Schuss nicht mehr erreichen. Beim Elfmeter in der falschen Ecke, im Glück, dass der Ball an die Latte prallt. Hatte viele hohe Bälle zu klären, was nicht seine Stärke ist. Unsicherheiten bei Gregoritschs Flanken-Hereingabe, die er erst im Nachfassen erwischte (29.). Auch keine konsequente einhändige Abwehr nach einer Ecke, Ball gelangte direkt zu Doan (32.). Note: 3,5.
Benjamin Henrichs: Vor-vor-Bereiter des 1:0 und des 4:0 mit zwei fast identischen Longline-Pässen auf Openda in die Gasse. Ein offenbar einstudierter Move, der hervorragend klappte. Hatte selbst einen platzierten Schuss mit Links, als er in die Mitte zog und Atubolu den Ball gerade noch erwischte (35.). Insgesamt gute und präsente Leistung, viel lief gerade am Anfang über die rechte Seite der Leipziger. Note: 2.
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Willi Orban: Gutes, umsichtiges Stellungsspiel, aufmerksam in den Duellen. Unnötige Gelbe Karte, als er im Rahmen seiner Privatfehde mit Grifo mit dem Ball abschoss (74.). War bei Sallais Lattenkopfball nicht am Mann. Offensiv mit Kopfbällen weniger präsent als gewohnt, aber das war auch nicht nötig in diesem Spiel. Note: 2,5.
Castello Lukeba: Erstaunlich abgeklärt und souverän für sein Alter, auch wenn ihm mal ein Ball verspringt, gerät er nicht in Hektik, sondern verlässt sich auf seine Technik. Wird immer sicherer und spielt gerade zu Recht in jeder Partie. Note: 2,5.
Starkes Sechser-Duo
David Raum: Anfangs noch nicht in der Partie, beim Flankenversuch abgeblockt. Viel lief diesmal nicht über die linke Seite. In der zweiten Hälfte im Kampfmodus mit viel Einsatz. Note: 3.
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Amadou Haidara: Belohnte sich und das Team in seinem ersten Spiel nach Vertragsverlängerung mit dem frühen 1:0. Der Gegner spekulierte auf Sesko, Haidara spritzte nach 61 Sekunden dazwischen. Vor allem zu Beginn stark, toller Gassenpass auf Henrichs, der nichts damit anfangen konnte (16.). Sost viel Einsatz und Kampf. Beim 1:4 nicht eng genug an Grifo dran. Note: 2.
Xaver Schlager: Ließ sich immer wieder mit auf die linke Seite fallen, um dort zu überlagern, im Spielaufbau zwischen Lukeba und Raum zu agieren und Platz für die Kollegen zu schaffen. Legte Openda so mit einem langen Ball das 3:0 auf. Machte wie immer die entscheidenden Schritte mehr, um Ballgewinne zu provozieren. Hatte offensiv selbst einen Abschluss in der Nachspielzeit der ersten Hälfte und ein schönes Solo zu Beginn der zweiten, als er den Ball zurückbekam und nur knapp verpasste (47.). Beim 1:4 ebenso wie Haidara mal nicht giftig genug an Grifo dran. Note: 2,5.
Olmo und Xavi glänzen nur dosiert, Openda strahlt
Dani Olmo: Zeigte seine Kunst eher dosiert und glänzte nicht selbst, setzte seine Kollegen aber mit ein, zwei tödlichen Pässen in Szene. Spielte vor dem 2:0 den perfekten langen Ball auf Openda, ließ sich anfangs bisweilen tief mit in den Aufbau fallen, gewann Zweikämpfe und agierte bisweilen wie ein Sechser. Immer wieder gute Vorstöße in den Sechzehner, beinahe Nutznießer zu Beginn der zweiten Hälfte nach Raums Hereingabe (47.). Note: 3.
Xavi Simons: Nach den vielen glanzvollen Auftritten in dieser Saison eine ordentliche, aber irdische Leistung von Xavi. Spielte zu Beginn eine hervorragende Zwei gegen Zwei-Situation nicht gut aus, verlor etwas zu viele Bälle (16), aber arbeitete fürs Team mit. Verletzte sich an der Hand, nachdem ihm ein Freiburger draufgestiegen war, und spielte mit Tape. Nutzte seine Topchance kurz vor Schluss, als er von Openda bedient allein vor dem Tor stand, nicht. Der Ball strich knapp am linken Pfosten vorbei (88.). Note: 3.
Benjamin Sesko: Hatte nur einen einzigen Abschluss, den er nach perfekter Vorarbeit von Openda zum 4:0 verwandelte. Arbeitete aber gut für das Team, hielt Bälle im Zentrum und leitete diese weiter. Genau diesen Einsatz will Rose von ihm sehen. Note: 2,5.
Lois Openda: Mit zwei Toren und zwei Assists ohne Frage der Mann des Spiels. Hatte nur 29 Ballkontakte, aber gefühlt führte jede zweite zu seiner Chance oder einem Tor. Perfekte Hereingabe auf Haidara zum 1:0 und auf Sesko zum 4:0 von der rechten Seite in fast identische Situationen. Setzte sich dann zweimal körperlich stark ein und vernaschte erst Kübler beim 2:0 (18.) und spekulierte dann auf Keitels Fehler beim 3:0 und schoss Atubolu durch die Hosenträger (44.). Gab den Zielspieler, als RB im Nostalgie-Modus mit langen Bällen konterte. Vergab noch die Topchance zum 3:0 (24.). Verursachte den Freiburger Elfmeter, als er den Ball aus kurzer Distanz mit den Händen im Strafraum abblockte. Hätte noch einen weiteren Assist verdient gehabt, doch Xavi vergab kurz vor Schluss (88.). Opendas effizienteste Leistung im RB-Trikot. Ein perfekter Nachmittag für den Belgier und damit auch für RB. Note: 1.*
* Wir bewerten nur Spieler, die vor der 70. Minute eingewechselt wurden.