Elfer für RB, Rot gegen Hertha Lag Schiedsrichter Patrick Ittrich beim Strafstoß richtig?
In einem Spiel, das bis dato beim Stand von 1:1 auf des Messers Schneide stand (Endergebnis 6:1 für RBL), war es die spielentscheidende Szene: RB Leipzigs Christopher Nkunku wurde von seinem Gegenspieler Marc-Oliver Kempf im Strafraum gefällt (62). Der Abwehrspieler von Hertha BSC Berlin hatte den RB-Toptorjäger schon außerhalb der verbotenen Zone gehalten, dann kurz los gelassen und ihn dann nach Überschreiten der Linie mit einer Art Klammergriff um den Bauch zu Fall gebracht. Schiedsrichter Patrick Ittrich entschied sofort auf Strafstoß und Feldverweis. Richtige Entscheidung?
Für die Experten vom Schiedsrichter-Podcast Collinas Erben: ja. "Zu Recht entschied Ittrich auf Strafstoß und Feldverweis", heißt es in der Kolumne auf ntv.de. Denn im Regelwerk sei festgehalten: "Wenn ein Verteidiger einen Angreifer außerhalb des Strafraums zu halten beginnt und ihn bis in den Strafraum weiter festhält, entscheidet der Schiedsrichter auf Strafstoß." Die Rote Karte sei ebenfalls zwingend gewesen, "weil Kempf eine offensichtliche Torchance der Leipziger vereitelt hatte." Hätte er versucht den Ball zu spielen, wäre Gelb möglich gewesen. Aber nur dann.
Nur Note 3 für den Schiedsrichter vom Kicker
Berlins Coach Tayfun Korkut hatte an der Entscheidung nichts auszusetzen. "Der Stürmer macht es auch clever", sagte der Schwabe auf der Pressekonferenz. "Da mache ich ihm (Kempf - d. Red.) überhaupt keinen Vorwurf. Das Ergebnis müssen wir jetzt schlucken und Nehmerqualitäten entwicklen." Die Experten von "Wahre Tabelle" bewerten die Szene nicht einmal als strittig bzw. diskussionswürdig.
Während Collinas Erben Ittrichs Urteilsvermögen auch bei zwei anderen strittigen Szenen ausdrücklich lobten, gab ihm der Kicker - nicht ganz verständlich - nur die Note 3,0. Begründung: "Machte einige Fehler bei der Zweikampfbewertung, lag aber in den entscheidenden Szenen richtig: die Gelben Karten für Richter (25.) und Gvardiol (34.) waren vertretbar, Elfmeter und Rot gegen Kempf waren ebenso korrekt wie die Korrektur des Platzverweises gegen Ascacibar (84.)."
RB Leipzig macht das Debakel gegen Hertha BSC perfekt
Nach dem Elfmeter, den der gefoulte Christopher Nkunku selbst sicher verwandelte, fiel die Alte Dame auseinander. Erneut Nkunku (68.), der überragende Dani Olmo (74.), Amadou Haidara (82.) und Yussuf Poulsen (88.) machten das Debakel für die Hauptstädter gegen RB Leipzig perfekt.