RB LeipzigEmil Forsberg: „Habe zu lange mit Problemen gespielt“ – drittbester Vorbereiter der Bundesliga
Emil Forsberg sieht sich noch ein Stück von seiner Bestform entfernt. „Ich bin bei 85 Prozent, der Akku wird geladen“, erklärt der Schwede im Interview mit Sportbild (Print). Jetzt brauche er vor allem Spielpraxis, um wieder in Form zu kommen.
Seit vier Wochen sei er wieder schmerzfrei. Geholfen haben ihm dabei vor allem der „Faktor Zeit, aber auch die Art der Behandlung“. Er habe sich erst an die neuen Übungen gewöhnen müssen. Zudem habe sein Körper nach den Belastungen des Sommers inklusive der Weltmeisterschaft einfach eine Auszeit gebraucht.
Emil Forsberg hat keine Angst um die Fortführung seiner Karriere
Angst um seine Karriere habe Emil Forsberg in den letzten Monaten nie gehabt. Auch weil aus seiner Sicht die diesmalige Verletzung nichts mit den Problemen in der Mitte der Saison 2017/2018 zu tun hatte. „Ich vermute, meine Probleme jetzt kommen von der Belastung. Ich habe im Sommer zu lange mit den Problemen durchgespielt. Als die Diagnose kam, habe ich sofort verstanden, dass es länger dauern wird.“ Dass die Probleme wiederkommen, glaubt der Mittelfeldmann nicht.
Geholfen habe ihm während seiner Verletzungszeit auch seine Familie. „Wenn ich meine Tochter sehe, habe ich vor nichts Angst und spüre keine Schmerzen mehr. Das war wichtig für mich: Ich wäre verrückt geworden, wenn ich mir pausenlos Sorgen um meine Verletzung gemacht hätte.“ Vor allem die Ungewissheit, wie lange es dauern würde, bis Emil Forsberg wieder spielen kann, sei schwierig zu ertragen gewesen. Mit speziellen Übungen und Arbeit im Kraftraum beuge man nun der Wiederkehr der Probleme vor.
Entscheidungen über die Zukunft noch „zu weit weg“
Ob der 27-Jährige auch kommende Saison noch für RB Leipzig aufläuft, lässt er wie schon in der Vergangenheit offen. „Vielleicht bin ich zu alt für den Verein“, scherzt der Schwede, der sich in Leipzig „seit vier Jahren wohlfühlt. Das ist ein großer Faktor. Ich lebe mehr im Hier und Jetzt, genieße den Fußball. Jeder Spieler hat Träume, wo er mal spielen will. Aber das ist zu weit weg.“
Seinem Teamkollegen Timo Werner empfiehlt Emil Forsberg bei seiner Entscheidung über eine Vertragsverlängerung auf „sein Bauchgefühl“ zu hören. „Ihn weiter bei RB zu haben wäre geil für den ganzen Verein.“ Reinreden wolle er ihm aber nicht in seine Entscheidung.
Emil Forsberg einer der Top-Vorlagengeber der Bundesliga
Wenn Werner in Leipzig bleiben würde, hätte Emil Forsberg einen vertrauten Abnehmer für seine Vorlagen. 2016/2017 hatte Forsberg mit 22 Vorlagen einen neuen Bundesliga-Rekord aufgestellt. Unter allen Spielern, die seit 1992 in der Bundesliga spielten, liegt Forsberg bei der Häufigkeit der Vorlagen auf Platz 3.
Alle 152 Minuten hat er laut Sportbild bisher in zweieinhalb Jahren in der höchsten Spielklasse einen Treffer vorbereitet. Nur Franck Ribery (151 Minuten) und Dortmunds Jadon Sancho (122 Minuten!) liegen in dieser Statistik vor Forsberg. Hinter sich lässt der Schwede unter anderem Spieler wie Mesut Özil, Thomas Müller oder Ousmane Dembele.