Ex-RB-Stürmer Kammlott im Interview Als Peter Pacult wegen einer Eis-Bestellung ins Hotelzimmer stürmte
Clubben mit den Teamkollegen, Bananensplit auf dem Hotelzimmer: Carsten Kammlott plaudert in Interview mit den Klubmedien aus dem Nähkästchen. RB Leipzig bescheinigt er eine "märchenhafte" Entwicklung.
Leipzig - Es waren andere Zeiten, als Carsten Kammlott zwischen 2010 bis 2014 mit Teamkollegen wie Dominik Kaiser, Christian Müller, Matthias Morys, Daniel Frahn, Sebastian Heidinger, Henrik Ernst und Niklas Hoheneder für RB Leipzig auflief. "Wir waren einfache, unkomplizierte Typen. Es hat sowohl menschlich als auch infrastrukturell alles für uns gepasst", sagte der 34-Jährige im Interview mit den Vereinsmedien. "Unter der Woche sind wir auch das ein oder andere mal Feiern gegangen. Solche Abende schweißen natürlich auch zusammen."
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RB Leipzig: Kammlott pokert mit den Teamkollegen
Leipzig nennt der Thüringer eine seiner "prägendsten Stationen" als Profi. Auch wenn es sportlich nicht immer so lief, wie er er sich das vorgestellt hat (97 Spiele/12 Tore/14 Vorlagen). Gerne erinnert sich Kammlott an viele einzigartige Geschichten und Anekdoten. Stichwort: Bananensplit. Vor dem Regionalliga-Heimspiel gegen Halberstadt im Jahr 2011 fand im Hotel die übliche Pokerrunde statt.
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"Als es an besagtem Wochenende etwas später wurde, haben wir ein kleines Hüngerchen verspürt. Darauf hin bestellten wir ein paar Kleinigkeiten in der Küche, unter anderem Banensplits", erzählt Kammlott. Doch davon bekam auch das Trainerteam Wind. Tom Stone, der damalige Co-Trainer, brachte die Eisbecher aufs Zimmer - wortlos. "Wir schauten uns verdutzt an."
RB Leipzig: Peter Pacult schaute grimmig drein
15 Minuten später klopfte Trainer Peter Pacult an der Tür. "Er setzte sich zehn Minuten, eine gefühlte Ewigkeit, in unser Zimmer, gab kein Wort von sich und schaute ein etwas grimmig drein. Da wussten wir: Wenn das morgen gegen Halberstadt schief geht, können wir uns eine Pfeife anbrennen." Am Ende gewann RBL trotz 0:2-Rückstands spät mit 3:2. "Da ist uns ein Stein vom Herzen gefallen."
Beim Weg von RB aus der Oberliga in die Champions League ist Kammlott mit dem Aufstieg in die 3. Liga 2013 in Lotte einen kleinen Teil des Weges mitgegangen. "Blicke ich heute nach Leipzig und sehe, wo der Verein steht, ist das fast schon märchenhaft."
Nach seinen Jahren bei RB kehrte Kammlott im Januar 2014 zu Rot-Weiß Erfurt zurück. Über Wacker Nordhausen wechselte er 2020 zu Blau-Weiß Bad Frankenhausen, in seine Geburtsstadt. Wie lange er beim derzeitigen Tabellenführer der Landesklasse Thüringen (Staffel 2) noch die Schuhe schnüren will, ließ Kammlott offen. "Zur Zeit stehen wir ganz oben, haben eine tolle Truppe. Ich bin gespannt, was wir in den kommenden Jahren noch erreichen können", sagt der Ex-Leipziger. "Solange ich noch Freude am Spiel habe, werde ich auf dem Platz stehen."