Ex-RB-Schlussmann verliert Finale PSG demütigt Inter und holt erstmal die Champions League
Paris Saint-Germain ist am Ziel der Träume. Beim 5:0 im Finale gegen Inter ragt ein 19-Jähriger heraus, der auch beim FC Bayern mal im Gespräch war. Bei Mailand stand ein Ex-Spieler von RB Leipzig im Aufgebot.

München/fri/dpa - Kapitän Marquinhos reckte den Henkelpokal in den Münchner Nachthimmel, im goldenen Konfettiregen nahm die lange Partynacht von Paris Saint-Germain ihren Anfang. Das Team um Super-Teenager Désiré Doué ist mit einem Rekordsieg gegen Inter Mailand zum so lange ersehnten Triumph in der Champions League gestürmt.
Weiterlesen! Der "ewige Pete": Diese Torhüter scheiterten bei RB schon an Gulacsi
Neben dem herausragenden 19-Jährigen sorgten auch die früheren Dortmunder Achraf Hakimi und Ousmane Dembélé beim 5:0 (2:0) für Glanzpunkte in einem überraschend einseitigen Finale in der Münchner Arena - es war der höchste Endspielerfolg in Europas Fußball-Königsklasse überhaupt.
«Mir fehlen die Worte, mir fehlen absolut die Worte. Das ist mein größter Traum, der hier in Erfüllung gegangen ist - und das in meiner ersten Saison. Wir haben Geschichte geschrieben und das ist erst der Anfang», sagte Doppeltorschütze Doué. Trainer Luis Enrique und Kapitän Marquinhos hatten die silberne Trophäe bei der Siegerehrung beinahe zärtlich berührt.
Ex-RB-Torhüter verliert Finale auf der Bank
Im Zentrum der Feierlichkeiten stand Trainer Luis Enrique, der von seinen Spielern durch die Luft geworfen wurde und völlig losgelöst über den Rasen von München zappelte. Zehn Jahre nach dem Titel mit dem FC Barcelona hat der spanische Chefcoach den europäischen Fußball-Gipfel erneut erklommen - und erinnerte mit einem T-Shirt an seine Tochter, die den letzten Triumph noch live miterleben durfte und später mit neun Jahren an Knochenkrebs starb.
Weiterlesen! Lange Sommer-Pause: Ex-RB-Keeper bekommt Chance bei Inter Mailand
Bei dem mit fünf Toren dokumentierten Klassenunterschied - zuletzt gewann der AC Mailand 1994 gegen den FC Barcelona 4:0 klar - konnte einem Inter-Torhüter Yann Sommer bei dessen Rückkehr nach München fast leidtun. Auch sein Ersatzmann Josep Martinez, der Sommer während einer Verletzung glänzend vertrat (10 Spiele, sechsmal zu Null gespielt), verlor sein erstes Champions-League-Finale. Die ehemalige Nummer zwei von RB Leipzig dürfte mit 27 Jahren die Zukunft bei Inter gehören. Sommer (36) hat noch Vertrag bis Sommer 2026.
Früher Schock zeigt Wirkung
Hakimi (12. Minute) und Doué (20.) auf Vorarbeit von Dembélé schockten den diesjährigen Bayern-Bezwinger Inter schnell - so früh lag noch nie ein Team in einem Königsklassen-Finale 0:2 zurück. Bei ihrer München-Rückkehr konnten weder Sommer noch Verteidiger Benjamin Pavard ihrem Team Stabilität geben. Bitter: Der für Pavard in der 54. Minute eingewechselte deutsche Nationalspieler Yann Aurel Bisseck musste acht Minuten später wieder verletzt runter.
Nach der Pause kam es noch schlimmer für die Nerazzurri. Doué, an dem vor seinen Wechsel zu PSG auch der FC Bayern interessiert war, erhöhte auf 3:0 (63.). Er ist der jüngste Spieler, dem in einem Königsklassen-Endspiel Tor und Vorlage glückten. Chwitscha Kwarazchelia sorgten mit dem 4:0 (73.) und Senny Mayulu (87.) für die endgültige Party-Ekstase. Wie vor zwei Jahren beim 0:1 gegen Manchester City scheiterte Inter wieder - diesmal noch schmerzhafter.