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RB LeipzigEx-Talente-Lieferant in Liefering: Diese Spieler von RB Leipzig beeindruckten ihn am meisten

Von (RBlive/ukr)
17.08.2021, 15:12
Charakterkopf: Thomas Letsch ist jetzt mit Vitesse Arnheim erfolgreich.
Charakterkopf: Thomas Letsch ist jetzt mit Vitesse Arnheim erfolgreich. imago images/ANP

Thomas Letsch ist heute Trainer in den Niederlanden bei Vitesse Arnheim. Von 2012 bis 2017 war er erst im Nachwuchs bei Red Bull Salzburg, dann als Co-Trainer bei den Profis und von 2015 bis 2017 Trainer bei Farmteam FC Liefering. Zahlreiche heutige Bundesligastars gingen durch seine Ausbildung. Im Interview mit Goal zählt er die auf, die ihn schon in jungen Jahren am meisten beeindruckt haben.

Letsch über Laimer: „Als würde man einen Hund aus der Hütte lassen, der den Gegner auffressen möchte”

„Ich war auch schon immer ein großer Konny-Laimer-Fan”, berichtet er und erklärt: „Früher hielten ihn viele nur für einen guten Zerstörer, ich habe aber schon damals weitaus mehr in ihm gesehen. Bei Konny hat man als Trainer beim Anpfiff das Gefühl, man würde einen Hund aus der Hütte lassen, der den Gegner regelrecht auffressen möchte.”

Bei Amadou Haidara kann er sich an dessen erstes Probetraining erinnern. „Er hatte diese natürliche Aggressivität und die Gier, Bälle zu gewinnen, verbunden mit der Freude am Spiel”, erinnert er sich. Auch der heutige Wolfsburger Xaver Schlager und dessen unbändiger Ehrgeiz oder die außergewöhnliche Schnelligkeit von Patson Daka beeindruckten Letsch damals.

Bei Dayot Upamecno, der als 16-Jähriger unter Letsch spielte, erinnert er sich an einen speziellen Moment in der Uefa Youth League gegen Besiktas 2015. „Wir hatten auswärts mit 0:1 verloren und er wollte das Rückspiel ganz allein für uns gewinnen. Er hat die Gegner in den Zweikämpfen förmlich aufgefressen und auch noch das Tor zum 2:1 gemacht (Endergebnis 5:1, Anm. d. Red.). Da hat er zum ersten Mal gezeigt, was für ein Spieler er sein kann und welche Mentalität er hat. Das war absolut beeindruckend.”

Ex-Leipziger Skopintsev überraschte Letsch

Als Erfolgsfaktoren für die Red-Bull-Fußballschule nennt Letsch neben der Rangnick'schen Philosophie („Lieber riskant spielen und Fehler in Kauf nehmen, als 70 Prozent Ballbesitz haben, aber keine Torchancen”) vor allem „Scouting und Netzwerk. Eine große Stärke des Klubs ist es auch, wie die verpflichteten Talente nach ihrem Wechsel betreut und begleitet werden. Mittlerweile kommt darüber hinaus der Ruf dazu: Junge Spieler sehen, wie viele heutige Stars über Salzburg den Sprung nach ganz oben geschafft haben.”

Doch es waren auch junge Spieler darunter, denen Letsch die spätere Entwicklung nicht zugetraut hätte. Zum Beispiel beim Ex-Leipziger Dmitri Skopintsev, der unter Letsch kaum spielte. „Mittlerweile ist er Stammspieler bei Dynamo Moskau. Bei Robert Mudrazija, der heute bei HNK Rijeka spielt, war es ähnlich. Manchmal benötigt ein Spieler einen Umweg wie beispielsweise auch Stefan Lainer, der von Liefering über Ried den Sprung nach Salzburg und später zu Mönchengladbach geschafft hat”, erklärt der gebürtige Schwabe Letsch.

Letsch über Kurzzeit-Engagement in Aue: „Ohne genügend Vorbereitung für die neue Aufgabe entschieden”

Über sein nur drei Spieltage dauerendes Intermezzo in Aue 2017 mag er nicht mehr reden. Nur so viel: „Rückblickend habe ich mich zu sehr aus der Emotion und ohne genügend Vorbereitung für die neue Aufgabe entschieden. Beide Seiten haben dann sehr schnell festgestellt, dass die Konstellation aus unterschiedlichen Gründen nicht passt und es so sehr schwer werden würde, erfolgreich zu sein.”

Nun hat der 52-Jährige die Red-Bull-Fußballidee mit Erfolg in die Niederlande weiter, wo er auch Toptalente vorfindet. Vitesse Arnheim fungiert als inoffizieller Farmklub für Chelsea-Talente wie etwa bei Mason Mount erfolgreich praktiziert.