Forsberg erklärt seinen Wechsel „Ich gebe die Fahne weiter, ich habe sie lange getragen”
Die Choreografie dieses Abends bei der Partie RB Leipzig gegen die TSG 1899 Hoffenheim war perfekt: Emil Forsberg kam ins Spiel, brachte Energie, Klarheit und Zug zum Tor auf den Platz und wendete ein bis dato zähes Spiel zum Guten für RBL. Danach duschten ihn die Mitspieler mit Bier, warfen ihn in die Luft und Forsberg verabschiedete sich auf seiner Ehrenrunde von den Fans. Danach gab er nach fast neun Jahren sein letztes Interview in den Stadionkatakomben zwischen Spielertunnel und Kabinentrakt.
Emil, haben Sie ein Tränchen verdrückt?
Emil Forsberg: Wow, der ganze Tag war für mich unglaublich emotional. Zum letzten Mal hier mit den Fans im Stadion zu sein und dann noch ein Tor zu machen – es kann nicht besser laufen, oder? Auch am Mittwoch habe ich ein Tor in meinem letzten Champion-League-Spiel geschossen – Geschichte schreibt sich selbst. Ich bin unglaublich froh, das alles hier erleben zu dürfen.
Daran denkt man ein ganzes Fußballerleben zurück.
Auf jeden Fall. Ich hatte viele Tage in Leipzig, von denen ich sagen kann: Uff, das habe ich erlebt?! Diese Reise macht mich stolz.
Forsberg über Rose: „Ich liebe ihn!”
Hat der Trainer Ihnen schon gesagt, dass Sie nicht gehen dürfen?
Ich bin Marco sehr dankbar. Wir hatten immer ein super Verhältnis. Ich liebe ihn! Er ist ein unglaublicher Mensch und Trainer. Der Abschied fühlt sich heute schwer an, aber es ist Zeit für etwas Neues. Ich gebe die Fahne weiter an die Jungs, ich habe sie lange getragen. Mit Yussi, Kevin, Klosti haben wir ein paar Jungs, die immer noch bereit sind, hier weiter Verantwortung zu übernehmen.
Wie einst David Beckham gehen Sie mit 32 Jahren in de MLS. Haben Sie sich die Netflix-Dokumentation angeschaut?
Habe ich tatsächlich. Mir hat die Herausforderung irgendwie gefallen, jetzt nach New York zu gehen und den Verein weiterzubringen. Das fühlt sich richtig geil an, ich bin richtig motiviert und ich freue mich auch, die neuen Jungs im Januar zu treffen.
Wie läuft denn der Abend heute noch?
Mein Berater Hasan Cetinkaya ist da, ich treffe ihn jetzt und dann möchte ich nach Hause zu meiner Familie. Meine Frau, meine Kinder und mein Vater waren heute hier.
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— RBlive! (@rb_live) December 16, 2023
„Jetzt war die Zeit zu sagen: Okay, wir gehen getrennte Wege.”
Wie ist eigentlich der Entschluss bei Ihnen gereift, dass Sie Leipzig verlassen wollen?
Tja, manche Dinge passieren im Leben. Alles hat ein Ende. Jetzt war die Zeit zu sagen: Okay, wir gehen getrennte Wege. Klar, fällt es mir sehr schwer. Aber es ist halt so. Ich will die Jungs am Dienstag noch einmal unterstützen. Noch ist es nicht zu Ende.
Was werden Sie an Leipzig vermissen?
Klar, die Stadt Leipzig, die Menschen hier, das Stadion, meine Mitspieler – das wird alles schwer. Aber so ist das Leben.
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Was reizt Sie an New York?
Nur die Herausforderung, dort etwas zu gewinnen, die New York Red Bulls nach vorn zu bringen. Ich bin richtig motiviert und will dort weiter Gas geben.
Ein Sieg gegen Lionel Messi ist Pflicht?
Ich fahre dahin, um richtig gut Fußball zu spielen. Das klingt erstmal komisch, aber es klangt auch blöd, als ich hierher gekommen bin, um Champions League zu spielen. Du musst daran glauben, hart arbeiten und die Füße auf dem Boden behalten. Dann geht alles.
Hatten Sie schon Kontakt zum neuen New-York-Coach Sandro Schwarz, Trauzeuge von Marco Rose?
Wir hatten schon Kontakt. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit, ein toller Trainer.
Danke, Emil, alles Gute!
Das Gespräch wurde nach dem Spiel in der Mixed Zone von Journalisten verschiedener Medien geführt, unter anderem RBlive, und aufgezeichnet.