Fortuna-Fan Andriy Voronin: Begeistert von RB, beeindruckt von Luhansk | RBLive

Am heutigen Donnerstagabend spielt RB Leipzig im Rückspiel der Europa-League-Playoffs gegen Sorja Luhansk um den Einzug in die Gruppenhpase. Auf der Vereinswebseite kam vorab der Ukrainer Andrej Voronin zu Wort.

Zwei Mal war Andriy Voronin für den FC Liverpool aktiv. In die Bundesliga kam er bereits in der Jugend zu Borusia Mönchengladbach und spielte in seiner Karriere bei sechs deutschen Vereinen, unter anderem dem kommenden Gegner Fortuna Düsseldorf. Dabei erzielte er in 155 Partien 48 Tore. Geboren ist er in Odessa, das im Teil des Landes unter Kontrolle der ukrainischen Regierung liegt. Luhansk allerdings, Heimat des heutigen Gegner, ist zentral gelegen und mitten im Grenzgebiet auf Seiten der sogenannten Volksrepublik Donezk.

Voronin weiß, dass es auch um seinen Sport in der Heimat gerade nicht so gut bestellt ist. „Keiner schaut momentan so richtig auf Fußball, weil es andere Probleme gibt. Früher hatten wir viel mehr gute ausländische Spieler in der Liga, aber wegen der politischen Situation kommen sie nicht mehr so gerne zu uns. Gleichzeitig fällt es schwer, junge Talente zu entwickeln“, so der 39-Jährige. „Inzwischen haben wir nur noch Dynamo Kiew und Shakhtar Donetsk als starke Vereine.“ Die übrigen Konkurrenten seien vor allem aufgrund des Krieges in einer schlechten Verfassung. „Umso eindrucksvoller, wie Luhansk sich momentan schlägt“, findet Voronin.

Auch Ralf Rangnick hatte den Zusammenhalt des Teams in der Ausnahmesituation durchaus als Stärke empfunden. Im Rückspiel glaubt Voronin auch an eine Chance der Ukrainer, denn zuhause blieb man ohne Gegentor. „Es war eindrucksvoll, dass sich Luhansk dieses Hinspiel-Ergebnis erkämpfen konnte, obwohl man mehr als 70 Minuten in Unterzahl gewesen ist. Das zeigt, dass auch im Rückspiel etwas möglich ist.“ Die Gäste werden darauf lauern, ein wichtiges Auswärtstor zu erzielen, deswegen erwartet er eine heiße Partie.

Die Geschichte RB Leipzig verfolgt er erst seit dem Aufstieg in die Bundesliga. Aber ist begeistert, wie gut der Verein funktioniert. „Ich hoffe, dass das so bleibt. Denn es macht langsam keinen Spaß mehr, jedes Jahr zu sehen, wie der FC Bayern mit 20 Punkten Vorsprung Deutscher Meister wird“, so Voronin. Trotzdem wird er RB nicht unbedingt die Daumen drücken, erst recht nicht am Sonntag. Denn da ist Fortuna Düsseldorf in der Red Bull Arena zu Gast und hofft, dass sein altes Team bald die ersten Punkte sammelt. „Da ich noch in Düsseldorf wohne, schaue ich mir das eine oder andere Heimspiel bestimmt mit meinem Sohn im Stadion an.“